Anni Schlupkothen bringt Frauen in Haan zum Schwitzen: Die Tanzpädagogin bietet Barre-Kurse an – Fitness im Ballettstudio. Davon profitieren auch frisch gebackene Mütter.
Manchmal entdeckt Anni Schlupkothen in den Augen der Kursteilnehmerinnen ein Leuchten – genau in dem Moment, in dem sie zur Ballettstange an den Spiegel treten. „Das ist ganz süß zu beobachten“, erzählt die Tanzpädagogin. Frauen in den 60ern, die ihr Leben lang vom Ballett geträumt haben, sehen sich plötzlich im Spiegel zu, wie sie auf „halber Spitze“ stehen. Junge Mütter entdecken sich und ihren Körper in der eleganten Bewegung neu. Anni Schlupkothen kennt diese Faszination für das Ballett selbst: „Dieses Anmutige hat mir schon immer gefallen“, sagt die Haanerin. Als Kind hat sie klassische Ballettstunden besucht und gelernt: „Es sieht leicht aus, ist aber harte Arbeit.“ Das sei eine der großen Faszinationen des besonderen Sports. Schon ganz früh dachte sie sich Choreografien aus, begeisterte schon die anderen Kinder im Kindergarten für den Tanz und entschied sich nach dem Abi für die Ausbildung zur Tanzpädagogin.
Ballett trifft auf Fitness

„Gleichzeitig hatte ich schon immer große Lust, neue Sachen auszuprobieren“, erzählt Anni Schlupkothen. Sie lief unzählige Kilometer – erst auf dem Laufband im Fitnessstudio, dann unter freiem Himmel. Sie versuchte Yoga und Pilates. „In allen Bereichen gefiel mir immer etwas“, erzählt sie. Dann machte sie eine Entdeckung, die ihr Leben veränderte: Sie lernte „Barre“ kennen – und damit die Kombination ihrer sportlichen Leidenschaften. Ballett trifft auf Fitness, Pilates auf Entspannungsübungen. „Das ist nicht neu, aber hat noch mal einen Hype ausgelöst“, erzählt die Haanerin. Und das „Ballett-Workout“ passte zu ihrem neuen Lebensabschnitt. Nach der Geburt ihrer drei Kinder kam ihr das effektive Training gerade recht. „Man kommt richtig ins Schwitzen, trainiert alle Muskelgruppen, sogar die Faszien. Und wir formen mit Barre sogar den unteren Bauch, was viele Frauen mit ihrem bisherigen Training nicht erreicht haben“, erzählt die Tanzpädagogin. Das wirke sich sofort auf die Körperform und die Haltung aus. Gleichzeitig muss sie Ballettstudio, Spiegel und Stange, die „halbe Spitze“ und die Anmut nicht aufgeben.
Inzwischen hat die Personaltrainerin mit „Anni loves Barre“ auch eine eigene Marke aufgebaut: Die Kurse in einem Ballettstudio in Haan finden eine große Resonanz. „Wenn Frauen etwas für sich tun möchten, sind sie hier genau richtig“, sagt Anni Schlupkothen. Es beginnt mit einem Aufwärmprogramm, bevor die Teilnehmerinnen dann an die Ballettstange treten – für ein paar „Pliés“ und „halbe Spitzen“. „Dann fangen die Oberschenkel schon an zu brennen“, weiß die Trainerin. Es geht weiter auf die Matte – meistens mit Band oder Hantel. Oft entdecken die Frauen dann völlig neue Muskeln und lernen neue Atemtechniken. Danach sind Extras für Bauch, Beine und Rücken an der Reihe – gelenkschonend. Es wird mit dem eigenen Körpergewicht gearbeitet. Ganz am Ende wird es ganz leise im Studio. „Barre – das ist Arbeit und Entspannung“, erklärt Anni Schlupkothen.
Kein Platz für Neid und Leistungsdruck
Gleichzeitig soll es Balsam für die Seele sein. „Hier ist kein Platz für Neid und Leistungsdruck“, erklärt die Trainerin. „Jeder kann mitmachen. Wir können fast jede Übung an die Voraussetzungen anpassen, die eine Frau mitbringt.“ Deswegen eignet sich Barre auch bestens für junge Mütter. „Das hätte ich mir selbst nach meinen Schwangerschaften gewünscht“, sagt sie. Sie hat auch eine Fortbildung zum Thema „Rückbildung“ nach der Schwangerschaft gemacht, um sich in das Thema zu vertiefen. Aber sie betont: „Erst die klassische Rückbildung, dann Barre.“ Der Vorteil ihres Vormittagskurses „Mini and Me“: Mütter bringen ihre Kinder einfach mit ins Ballettstudio. Dort kümmert sich dann Anni Schlupkothen oder die Kinder werden kurzerhand ins Training eingebaut. „Die Frauen merken den Barre-Effekt ganz schnell“, weiß die Fachfrau, „das ist schön, mitzuerleben.“ Und die Tanzpädagogin weiß aus eigener Erfahrung: „Auch wenn man in schlechter Stimmung mit dem Training beginnt: Am Ende ist die Stimmung immer gut.“
www.annilovesbarre.de
Theresa Demski
Titelbild: Anni Schlupkothen
