So bleibt der Garten ein Insektenparadies

Die goldenen Blätter fallen, die Luft wird kühler. Der Herbst ist da. Für Bienen, Hummeln und andere Insekten beginnt jetzt eine entscheidende Zeit. Mit ein paar einfachen Handgriffen kann die Grundlage für ein lebhaftes und summendes Frühjahr gelegt werden.

Gärten verändern sich in diesen Wochen. Und das ist gut so. „Ein bisschen geordnete Unordnung ist das Beste, was man für Insekten tun kann“, empfiehlt der Remscheider Gärtnermeister Gerd Plückebaum. Statt alles kahl zu räumen, sollten Sie der Natur ihren Lauf lassen. Viele Wildbienen suchen jetzt nach einem Winterquartier, und ihre Larven überwintern in den trockenen Stängeln von Stauden. Ein radikaler Rückschnitt würde ihr Zuhause gefährden. „Lassen Sie daher die verblühten Stauden stehen“, so der Tipp unseres grünen Ratgebers. „Ihre Samenstände bieten im Winter eine willkommene Futterquelle für Vögel. Auch Laubhaufen sind wertvolle Rückzugsorte für Igel und Insekten. Jetzt ist außerdem die beste Zeit, um Pflanzen für das kommende Jahr einzusetzen.“

Baum als Tankstelle für die Natur

Wer im Herbst Zwiebeln von Krokussen oder Winterlingen pflanzt, sorgt dafür, dass die ersten Insekten im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle finden. Gerd Plückebaum hebt die Bedeutung heimischer Pflanzen hervor: „Alte Obstsorten und einheimische Sträucher sind ideal an unsere Region und ihre Insektenwelt angepasst. Jeder Baum wird so zur Tankstelle für die Natur.“

Auch künstliche Nisthilfen benötigen im Herbst etwas Pflege. Zwischen September und Januar können Sie das Holz in Schuss halten, während die Wildbienen ruhen. Einige Pflanzen bieten bis in den Winter hinein wertvollen Nektar und Pollen, was eine wichtige Nahrungsquelle für späte Bestäuber darstellt. Unter den Sträuchern sind der Bienenbaum, die Bartblume und der Mönchspfeffer wahre Insektenmagnete. Bei den Stauden bringen Fetthennen und Herbstastern Farbe und Nahrung in den Garten. Auch blühender Thymian und Salbei ziehen viele Bestäuber an. Eine der letzten großen Nektarquellen vor dem Winter ist der Efeu, der oft bis in den November hinein blüht. „Ein insektenfreundlicher Garten ist kein Hexenwerk, sondern eine Frage der richtigen Planung und Pflanzenwahl“, betont der Gartenexperte. „Jede Pflanze zählt. Gemeinsam schaffen wir wertvolle Lebensräume für unsere kleinen Gartenhelfer.“

Gerd und Sabine Plückebaum, Fotos: Gärtnerei Plückebaum

Holger Bernert
Titelbild: Gärtnerei Plückebaum