Im Sommer richtig Gießen und Düngen

Steigen die Temperaturen, leidet der Garten. Mit den richtigen Maßnahmen bekommt man die Pflanzen gut durch den Sommer. Der Burscheider Gärtner Torsten Höpken weiß, wie das gelingt.

Im Sommer gibt es im heimischen Garten drei wichtige Themenfelder, weiß der Burscheider Gärtner Torsten Höpken: Bewässerung, Düngung und Rückschnitt. Vor allem der bevorstehende Sommerurlaub ist für die Pflanzen eine Herausforderung. „Idealerweise gibt es einen Nachbarn, der sich für einige Wochen darum kümmert“, sagt er.

Wer sich das Gießen sparen und im Urlaub unabhängig sein möchte, für den empfiehlt sich eine fest installierte Bewässerungsanlage. Die kostet pro Gießstelle allerdings fünf bis zehn Euro. Höpken kennt einen Trick für die Überbrückung von drei oder vier Tagen: eine gefüllte Wasserflasche mit einem Loch im Deckel, die man umgekehrt in die Erde steckt.

©Roland Keusch

Grundsätzlich empfiehlt der Experte möglichst wenige Pflanzen in Kübeln oder Balkonkästen unterzubringen, da sie in der trockenen Sommerzeit täglich gegossen werden müssen. Ansonsten gilt bei heißen Temperaturen: „Beim Gießen lieber selten, aber dafür richtig“. Ein paar Tropfen jeden Tag bringe nichts, das mache nur die Blätter nass, denn das
Wasser verdunste schnell. „Bei einem großen frisch gepflanzten Baum liegt die richtige Gießmenge zum Beispiel bei bis zu 50 Litern.”

Werden Pflanzen nur mit Wasser aus der Regentonne versorgt, leiden diese langfristig an Kalkmangel und müssen zusätzlich etwa alle zwei Jahre mit Kalk versorgt werden. Das gelte aber nur für mehrjährige Pflanzen wie beispielsweise Zitrusgewächse.

„Bei uns in Burscheid ist das Wasser aus der Leitung durch die Versorgung aus der Dhünntalsperre ideal. Es ist weich und hat trotzdem genügend Kalk.“ Beim Rasen sollten Hobbygärtner auch den Mut haben, auf das Gießen zu verzichten. Vier Wochen halte der Rasen ohne Wasser locker durch. Dann werde er zwar ein bisschen braun, aber sobald der erste Regen komme, erhole er sich sehr schnell wieder.

Fast alles kann nun gepflanzt werden

Das zweite wichtige Thema ist das Düngen. Vor allem bei den Pflanzen in Gefäßen sollte nun nachgedüngt werden. Den Bedarf erkennt man an ersten gelben Blättern und verwelkenden Blüten. Ideal sei ein guter Langzeitdünger, um die Pflanzen gut bis in den Herbst zu bekommen.

Der Rückschnitt betrifft vor allem Sommerstauden wie Rittersporn oder Flocks. „Wenn man nach der ersten Blüte die Pflanzen etwa zur Hälfte kürzt, stehen die Chancen auf eine zweite Blüte gut“, rät Höpken. Bei Zierhecken empfiehlt
sich Ende Juni ein Formschnitt, bevor im Herbst der große Rückschnitt kommt. Sobald die Tage im Sommer kürzer werden, reduzieren die Pflanzen ihr Wachstum.

Bei den Obstbäumen sollte man die Wassertriebe, die in der Mitte der Bäume senkrecht in die Höhe gehen, abschneiden. „Die bringen nichts und kosten den Baum nur wertvolles Wasser und Licht.” Gepflanzt werden
kann im Juni fast alles. Die einzigen Ausnahmen seien Zwiebeln sowie große Bäume und Sträucher. „Die brauchen, wenn sie frisch gepflanzt sind, extrem viel Wasser im Sommer. Ansonsten bieten sich jetzt beim Pflanzen Sommerblumen und Gemüse wie zum Beispiel Salat an.”

Stephan Eppinger – ENGELBERT Redaktion

Gärtnerei Höpken
Grünscheid 18, 51399 Burscheid
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