Winterpflanzen für drinnen und draußen

Christrose, Winterheide, Weihnachtskakteen: Es gibt viele Pflanzen und Gehölze, die den kalten Temperaturen im Garten trotzen und die Heizungsluft in der Wohnung vertragen. Der Burscheider Gartenexperte Reiner Höpken erklärt, was jetzt beachtet werden sollte.

©Höpken

Die Temperaturen sinken immer weiter und in Keller und Garten gibt es noch einiges zu tun. „Jetzt muss man alles winterfest machen“, rät der Burscheider Gärtner Reiner Höpken. Das gelte zum Beispiel für empfindliche Kübelpflanzen wie den Oleander, Olivenbäume und Zitrusbäumchen. Diese seien in Deutschland nicht heimisch und müssen vor
dem Frost geschützt werden. „Dazu bringt man sie in einen frostsicheren und nicht ganz dunklen Raum, wie eine Garage. Draußen würden sie auf Dauer Schaden nehmen“, sagt der Experte.

Bei heimischen Kübelpflanzen wie Rosen oder Lebensbäumen reiche es dagegen aus, den Wurzelballen draußen
vor Frost zu schützen. Man sollte den Topf zum Beispiel auf eine Styroporplatte stellen und ihn an den Seiten mit
einem Jutesack oder Stroh umwickeln, damit die Wurzeln mit der Erde nicht komplett einfrieren können. Dabei würden sie kaputtgehen.
Ein altes Betttuch oder die speziellen, aber nicht ganz billigen Frostschutzdecken aus dem Gartencenter würden sich
ebenfalls eignen. „Nur bitte keine Plastikfolie verwenden und alles luftdicht verschließen“, erklärt der Experte.

Laub schützt vor Wind

Auf Beeten mit Rosen oder Staudenkulturen könne man Reisig oder Laub legen. Das schützte vor dem eiskalten
Wind, der die Pflanzen austrocknen lässt. Beim Rasen sollte man das Laub aber unbedingt entfernen, da sich darunter Feuchtigkeit sammelt und so Fäulnis entstehen kann. „Auch Mäuse graben gerne im mit Laub bedeckten Rasen“, gibt Höpken zu bedenken.
Als „Königin der Winterpflanzen“ gilt die Kamelie. Frisch gesetzte Pflanzen seien noch sehr frostempfindlich und sollten abgedeckt werden. Das ändere sich aber mit dem Alter der Pflanze, die mit der Zeit winterhart wird. „Das ist
hierzulande für die Kamelie wie ein Reifungsprozess.“

Pflanzen für das Wohnzimmer

Rund um die Weihnachtszeit erobern auch einige typische Pflanzen die Innenräume. Allen voran der Weihnachtsstern –
eine Pflanze, die viel Wärme und Licht braucht. Man sollte sie daher direkt ans Fenster und nicht auf den Wohnzimmertisch stellen. Sie mag Temperaturen von um die 20 Grad. Höpken rät, sie ganz normal zu gießen und darauf zu achten, dass sie nie im Wasser steht. „Dann hat man bis Ostern seine Freude am Weihnachtsstern.“

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Bei der Christrose gibt es jetzt Pflanzen im Topf für die Wohnung, die man später auch in den Garten setzen kann, wo
sie dann im kommenden Jahr wieder blüht. Unkompliziert sind die Weihnachtskakteen, die man aber normal feucht halten sollte.
Sie mögen Temperaturen um die 15 Grad. „Ist es ihnen zu warm, wie im Wohnzimmer, verblühen sie schneller. Der Flur ist ein besserer Ort für diese Pflanzen.“ Gerne kühl bei Temperaturen um 18 Grad mögen es auch Alpenveilchen und Azaleen.

Den Weihnachtsbaum kaufen viele im Topf, in der Hoffnung, ihn später in den Garten setzen zu können. „Das funktioniert aber nur sehr selten. Dafür sind diese Bäume in der Regel nicht geeignet“, sagt Höpken. Abgesägte
Bäume sollten nicht vor dem 10. Dezember gekauft werden, rät der Experte. „Aufstellen sollte man den Baum in einen Ständer mit Wasserreservoir. Davor sägt man beim Stamm etwa einen Zentimeter ab, dann zieht er besser Wasser. Nach Möglichkeit sollte er nicht allzu nahe an der Heizung aufgestellt werden“, erläutert der Experte.

Stephan Eppinger – ENGELBERT Redaktion