Qualität interessiert hier echt die Bohne!

Genuss
Feinste Kaffeebohnen made im Bergischen Land: Bei Drago Mocambo in Radevormwald werden beste Sorten aus aller Welt täglich frisch geröstet – nach altbewährter Tradition.

Dieser Duft. Pur. Aromatisch. Frisch. Dieser Geschmack. Stark. Echt. Kaffee, das wird bei einem Besuch in der Kaffeerösterei von Drago Mocambo in Radevormwald klar, ist eben nicht gleich Kaffee. Auf die Art der Röstung kommt es an. Und auf die Zubereitung. Auf die Herkunft sowieso. All das erfahren wir bei einem Rundgang durch die Produktion. Ganz viel lernen über die Faszination Kaffee kann man aber auch bei einem der Workshops, die am Drago Mocambo-Stammsitz in Radevormwald angeboten werden. Hier wird viel Wissenswertes über die Beschaffenheiten der Bohnen und den Weg von der Pflanze bis zur Tasse, die Zubereitung des perfekten Kaffees und mehr vermittelt. Dass im Herzen des Bergischen Landes überhaupt Kaffee von solch hochwertiger Qualität geröstet wird, ist Giuseppe Drago zu verdanken. Er hat die Kaffeerösterei Mocambo im Jahr 1985 gegründet.

Er betrieb damals ein italienisches Café für seine Landsleute, war aber mit der Qualität der Bohnen, die er seinerzeit in Deutschland bekam, nicht zufrieden. Inspiriert von seiner Leidenschaft für den Kaffee begann er, sie selbst zu verarbeiten: In einem kleinen Raum von gerade mal zwanzig Quadratmetern und unterstützt von seiner Familie röstete und verkaufte er die ersten Portionen des Mocambo Caffè. Ein Autodidakt, der damit den Start für eine neue bergische Kaffeekultur ermöglichte.

Aus der Garagenfirma ist ein Unternehmen mit heute 25 Mitarbeitern und sehr repräsentativem Showroom geworden, der Kaffee als Lifestyle geradezu zelebriert. Die Bohnen bezieht Drago Mocambo aus Süd- und Mittelamerika, unter anderem aus Brasilien, Guatemala, Peru und Costa Rica, aber auch aus Indien. Die Kaffeeprofis arbeiten ausschließlich mit kleinen und mittleren Farmen zusammen und haben einige von ihnen auch schon persönlich besucht, um sich von der Qualität des Anbaus zu überzeugen. Das Spannende ist aber die Zusammensetzung in Radevormwald.

Denn dort werden nicht nur die einzelnen Bohnensorten für sich geröstet, sondern man kann sich auch eine eigene Sorte mit Kaffeebohnen aus drei oder vier verschiedenen Herkunftsländern rösten lassen.

Grundsätzlich wird immer zwischen den beiden Sorten Arabica und Robusta unterschieden. Die etwas mildere Arabica-Bohne wächst nur im Hochland, erst ab einer Höhe von 1.000 bis 1.200 Metern, die kräftigere Robusta schon ab 600 Höhenmetern. Sie enthält auch etwas mehr Koffein.

Das Faszinierende bei Drago Mocambo: Es kommen regelmäßig Tausende Tonnen Kaffee-
bohnen in riesigen Säcke verpackt in Radevormwald an, sie lagern dort, werden gereinigt, wandern dann in acht verschiedene große Silos – und von dort in nur eine einzige Röstmaschine. Aber die hat es in sich: Denn das von außen knallrot lackierte Herzstück von Drago Mocambo ist als traditioneller Steinofenröster gebaut. Gearbeitet wird ausschließlich mit der Langzeitröstung, je nach Art der Kaffeebohne dauert es 16 bis 18 Minuten, bis sie den hohen Qualitätsstandards der Radevormwalder entspricht. Nach etwa zwölf bis 13 Minuten entwickelt die Bohne durch eine chemische Reaktion ihr besonderes Aroma.

Der Sohn von Firmengründer Giuseppe Drago und heutige Chef überwacht die Röstung seit Jahren persönlich. Qualität ist eben Chefsache. Ganz wichtig: Nach dem Rösten und anschließenden Kühlen muss das Aroma so gut und lange wie möglich konserviert werden. Nach einer Ruhephase von mindestens 24 Stunden wandern die Bohnen in die Frischeverpackungen und gehen von dort aus auf die Reise in die Cafés und in den Handel. Nur mit der Sicherstellung und dem Verkauf aber gibt man sich bei Drago Mocambo nicht zufrieden. Das Unternehmen verkauft auch viel Kaffeezubehör sowie verschiedenste Arten von Kaffeemaschinen und stellt diese für Firmen- wie für Privatkunden auf Wunsch auch ein. Denn bei der Zubereitung kann man einiges falsch machen – und das haben die fein gerösteten Radevormwalder Kaffeebohnen nicht verdient.

Woher kommt die Faszination der Menschen für den Kaffee?
„Er gehört heute zum Zusammenleben dazu. Wird er in Maßen konsumiert, ist er auch durchaus gesundheitsfördernd, regt den Organismus an. Natürlich wird es zu viel, wenn man 20 Espressi am Tag trinkt“, sagt Geschäftsführer Maurizio Caccamo. Das Wichtigste ist sowieso der Genuss.

Ein Artikel aus dem ENGELBERT Remscheid, Ausgabe 10.
Fotos: JUHR Verlag