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Business

Ein Arbeitsplatz für ´nen Zehner am Tag, Kaffee-Flatrate und schnelles
Internet inklusive. Klingt gut, oder? Finden Solinger Start-ups und kleine Unternehmen auch. Kein Wunder, dass der CoworkingSpace des Gründerzentrums wächst und wächst.

Stellen Sie sich vor, Sie haben sich gerade selbstständig gemacht, arbeiten meist am Rechner, und plötzlich liegt ihr Internet flach. Oder Sie hätten einfach gerne auch mal ein paar Leute um sich herum, die zwar beruflich was ganz anderes machen als Sie, mit denen man sich aber trotzdem einfach mal austauschen kann. Ganz entspannt, ungezwungen, bei einem Kaffee. Denn den gibt es immer. Hört sich gut an? Können Sie haben: Coworkit, der erste offizielle Coworking Space in Solingen, erfindet Arbeiten neu. Und auch den Begriff Flexibilität. Denn wer will, kann hier einen Schreibtisch für einen ganzen Tag mieten – für nur zehn Euro. Schnelles WLAN, Drucker und natürlich Kaffee inklusive. Ebenso kalte Getränke. Und nette Kollegen. Ein Team-Büro mit mehreren Arbeitsplätzen kostet um die 350 Euro im Monat, Zugang zu Meetingräumen inklusive. Wer mit Sven Wagner einen Rundgang durch Coworkit unternimmt, der trifft dort nicht nur auf bestens gelaunte kreative Menschen aus den veschiedensten Branchen. Er entdeckt auch, wie groß das Coworking Space ist, das seit der Gründung vor anderthalb Jahren im Gründer- und Technologiezentrum an der Grünewalder Straße untergebracht ist. „Angefangen haben wir damals mit 90 Quadratmetern. Das waren die Räume des Softwareentwicklers codecentric, der ja jetzt in Ohligs seinen neuen Hauptsitz hat.

„Wir können hier jedem das anbieten, was er zum Arbeiten braucht.“ Sven Wagner

Inzwischen bieten wir mit Coworkit rund 340 Quadratmeter Bürofläche an und haben auch 17 Dauermieter“, erklärt Wagner, der für das Gründer- und Technologiezentrum den Coworking Space betreut und sich um die Mieter kümmert. Bei ihm laufen alle Fäden zusammen, und er ist begeistert von der Vielfalt an jungen und älteren Machern, die hier zusammenkommt: Da ist der Koch, der gerade an einem innovativen Gastronomiekonzept schreibt, ebenso dabei wie der Kameramann, der mit seinen Profidrohnen weltweit dreht, und das Start-up, das mit der Vermarktung von digitalen Büchern gerade durch die Decke geht, und es in Solingen deutlich angenehmer findet zu arbeiten als in Düsseldorf, wo man vorher angesiedelt war. Auch eher klassische Berufsgruppen wie Architekten und Mediendesigner sind bei Coworkit zu finden. Ebenso wie das Start-up „Becherhelden“ (siehe auch Geschichte auf Seite 74) und die Erfinderplattform Manugoo.

„Das Schöne bei uns ist: Wir können jedem das bieten, was er zum Arbeiten braucht“, unterstreicht Sven Wagner. Er organisiert regelmäßig auch Start-up-Events, um junge Firmen beratend zu unterstützen, holt spannende Referenten, hilft beim Netzwerken. Auch Coworkit-
Stipendien werden vergeben, um jungen Unternehmern den Start zu erleichtern.

Der Kontakt untereinander ist für die Mieter das A und O. Nicht nur, weil mancher einfach nicht alleine arbeiten möchte. Sondern auch, weil schon so manche geniale Idee bei einem Kaffee auf dem Gang geboren und dann gemeinsam umgesetzt wurde. Denn auch das ist eine Philosophie von Coworkit: Hätte, könnte, sollte ist hier kein Thema. Sondern das Machen.

Ein Artikel aus dem ENGELBERT Solingen, Ausgabe 23.

Fotos: Uli Preuss