Seit Mitte September 2024 gibt es in Ohligs den Betrieb Eva Bestattungen. Ab April wechselt das Geschäft von Eva-Maria Hahn und Peter Koshorst an die Düsseldorfer Straße 33.
Ein Todesfall im Familien- oder Verwandtenkreis ist für die Betroffenen ein schwerer Schicksalsschlag. Umso hilfreicher ist es dann, die Bestattungsformalitäten in kompetente Hände zu legen. In Solingen-Ohligs gibt es seit September des vergangenen Jahres mit Eva Bestattungen ein Unternehmen, das sich gleich in mehrerlei Hinsicht von anderen Bestattungsunternehmen unterscheidet. Die beiden Inhaber, Bestatterin Eva-Maria Hahn und Peter Koshorst, teilen sich das Geschäft auf. „Ich bin mehr für die strategischen Bereiche zuständig, Eva-Maria für den operativen“, sagt Peter Koshorst. Die Bestatterin kommt eigentlich aus Hamburg und wollte Rechtsmedizinerin werden. „Während eines Aushilfsjobs als Kellnerin habe ich meinen späteren Chef und Ausbilder aus Frankfurt am Main kennengelernt – er hat mich gefragt, ob ich nicht Interesse an einer Ausbildung als Bestattungsfachkraft hätte“, sagt Eva-Maria Hahn.
Schon nach wenigen Tagen in der Ausbildung wusste sie, dass sie hier ihren Traumjob gefunden hat. Schon damals war sie über eine Kooperation des Ausbildungsbetriebs mit dem hiesigen Kinderhospiz mit verstorbenen Kindern in Kontakt gekommen. Richtig los ging es mit diesem Schwerpunkt allerdings erst, als sie mit ihrer Tochter schwanger ist. „Vor etwa sechs Jahren habe ich in Solingen meine Hebamme Raica Vermeegen kennengelernt – und sie macht auch viele stille Geburten in Solingen“, sagt Eva-Maria Hahn über das Thema Todgeburten. In der Folge beschäftigte sich die Bestatterin intensiv weiter mit diesem Thema. Zusammen mit Raica Vermeegen war sie am Aufbau des Sternkinderfeldes auf dem katholischen Friedhof der Kirchengemeinde St. Sebastian in Ohligs beteiligt und bietet dort seitdem ehrenamtlich Bestattungsberatungen für Eltern von Sternenkindern an.
Auf Fälle mit Sternenkindern spezialisiert
Auch im eigenen Betrieb geht es häufig um dieses Thema, allerdings genauso um die Bestattungen von erwachsenen Verstorbenen. „Wir sind sicherlich auf Todesfälle von Kindern spezialisiert, das ist auch ein starkes Alleinstellungsmerkmal“, sagt Peter Koshorst. Doch auch für die Bestattung von Erwachsenen stehe ein würdevoller und vor allem individueller Abschied im Fokus. „Zum Beispiel statt eines üblichen Leichenschmauses ein besonders gestaltetes Abschiedsritual – oder die Möglichkeit der digitalen Teilhabe an der Bestattungsfeier“, sagt er. Groß geschrieben wird für den jungen Betrieb der Bereich Nachhaltigkeit. „Das ist ein wichtiges Thema. Denn es kommen oft Dinge und Stoffe in den Boden, die dort nicht hingehören“, sagt Eva-Maria Hahn. „Wir sind schon bei über 90 Prozent. So sind alle unsere Särge – auch die, die nur für die Einäscherung verwendet werden – nachhaltig produziert. Etwa mit biologisch abbaubaren Innenmaterialien wie Schafswolle statt Kunststoff für die Sargmatratze“, erklärt die Bestatterin.
Außerdem kommen alle Särge, die das Ohligser Unternehmen im Angebot hat aus Deutschland, zumeist aus einem Umkreis von 50 Kilometern – denn auch die Reduzierung von Lieferwegen gehört zu einer nachhaltigen Betriebsführung. Aktuell ist Eva Bestattungen noch an der Benrather Straße 3 ansässig. Ab 1. April wechselt der Ohligser Betrieb in größere Geschäftsräume an die Düsseldorfer Straße 33.
Wolfgang Weitzdörfer
Titelbild: Wolfgang Weitzdörfer
