Feine Küche statt Hausmannskost

Vor einem Jahr hat sich der Solinger Koch Merih Demir den
Traum der Selbstständigkeit erfüllt. Gemeinsam mit seinem
Bruder führt er das Restaurant Topspin und hat die Gastronomie
des Solinger Tennisclubs auf ein völlig neues Niveau gehoben.

Bodenständige Hausmannskost, das war einmal. Im Topspin ist mit den neuen Pächtern Murat und Merih Demir
vor nun einem Jahr ein gänzlich neues gastronomisches Konzept eingezogen. Der klassische Eintopf oder das Schnitzel mit Pommes sind feineren Genüssen gewichen. Die Karte ist abwechslungsreich, eine Auswahl fällt
schwer. Das Dilemma beginnt bereits bei der Vorspeise.

Das Topspin ist stets gut besucht.

Wie wäre es, passend zur aktuellen Saison, mit einer Spargelcremesuppe und Croûtons? Oder doch lieber das Carpaccio „Cipriani“ mit Rucola und Parmesan? Das Vitello
Tonnato mit Salatbouquet und Kapern und auch die geräucherte Lachsscheiben mit Spargel und Salat in einer Honig-Senf-Dill-Sauce klingen verführerisch, ganz zu schweigen vom Ziegenkäse mit gebratenen Garnelen und Couscous.

Gelernt hat Merih Demir sein Handwerk als Koch in Haus Rüden, war über Jahrzehnte Küchenchef im Landhaus Pfaffenberg und Haus Sonneneck. Auch in renommierten Restaurants in der Itterstadt Hilden sprang er immer wieder ein, lernte nicht nur viel, sondern erarbeitete sich auch selbst ein gewisses Renommee. Vergangenes Frühjahr wagte er mit Unterstützung seines Bruders Murat Demir einen Neuanfang. „Ich habe schon immer von einem eigenen Restaurant geträumt“, sagt der 46-jährige Koch. Beim Solinger Tennisclub hat er sich diesen Traum erfüllt.

Immer wieder neue Gerichte

Skeptisch sei man zunächst gewesen, ob Demirs Konzept einer gehobeneren Küche, weg von der bergischen Hausmannskost, zur Gastronomie des Sportclubs passen würde. Doch Merih Demir konnte sie alle überzeugen.
Die mediterrane Küche, hausgemacht, saisonal und frisch, kommt bei den Gästen gut an. Darüber hinaus ist
jeder Besuch im Topspin anders, betont Demir. Denn um sich selbst bei der Zubereitung der rund 20 Vor- und Hauptspeisen auf seiner Karte nicht zu langweilen, tauscht der erfahrene Koch alle zwei Monate die Gerichte komplett aus. Neben Spaghetti aglio, olio e peperoncino, gebratenen Garnelen mit Tomaten auf Spaghetti, Putenbruststreifen mit Sweet Chili und Champignons, Kalbsgeschnetzeltes mit Spargel auf Bandnudeln, Rumpsteak oder Heringsstipp,
führt Merih Demir auch eine saisonale Karte. Aktuell beispielsweise mit allerlei Spargelvariationen sowie eine Tageskarte mit täglich neuen Leckereien wie Trüffel und Muscheln, gänzlich abhängig von der Menge des Lieferanten. „Wenn es weg ist, ist es weg“, betont Demir. Auch mit diesem Konzept fährt er gut. Schließlich behält er selbst die Freude in der Küche, und auch seine Stammgäste erfreuen sich immer wieder über Neues. Passend zu den Gerichten hält das Restaurant Topspin eine kleine Weinkarte mit deutschen und italienischen Rebsäften vor.

Sonnenuntergang bei einem Glas Wein genießen

Im Topspin wird, anders als in vielen anderen Club-Gastronomien, klassisch eingedeckt, mit weißer Tischdecke und Stoffservietten. Das Restaurant eignet sich daher nicht nur für einen Snack und Umtrunk der aktiven Tennisspieler
nach einem Turnier, sondern auch für ein gediegenes Abendessen mit der Familie oder für einen feierlichen Anlass. Der Gastraum selbst bietet Platz für 65 Personen. Nicht zu vernachlässigen ist die Außenterrasse für bis zu 40 Gäste „mit dem wohl schönsten Sonnenuntergang über Solingen“, wirbt Murat Demir, der sich um Theke und Service kümmert,
während sein Bruder in der Küche zaubert. Er selbst, erzählt der 49-Jährige, bringt keine
Gastronomieerfahrung mit, punktet bei den Gästen allerdings mit seinem natürlichen Charme. Das Topspin bietet leckere und abwechslungsreiche Gerichte sowie eine familiäre und gastfreundliche Atmosphäre und erfüllt somit
das Leitmotto der Brüder für ihr Restaurant: „Wo jeder Mensch zufrieden is(s)t.“

geschrieben von Cristina Segovia-Buendía