Golf – ein Sport für jedermann?!

Der Sportart haftete lange Zeit der Hauch des Elitären an. Allerdings nicht in der Golfanlage Dreibäumen zwischen Hückeswagen und Wermelskirchen. Der Golfclub ist familienfreundlich und investiert in die Jugendarbeit.

Wer auf der L101 von Hückeswagen nach Wermelskirchen fährt, kann einen kleinen Eindruck vom Golfspiel bekommen. Denn dort erstreckt sich auf 72 Hektar der Golfplatz Dreibäumen. 23 Jahre ist es jetzt her, dass der Platz eröffnet wurde.

Erich Buchholz, stellvertretender Vorsitzender des Clubs und Spielführer, war von Anfang an mit dabei. Der 1. Mai 1997, so erinnert sich Buchholz, war der Gründungstag. „An dem Tag bin ich eingetreten.“ Hauptinitiator war der 2013 verstorbene Geschäftsführer des Remscheider Bauunternehmens Dohrmann, Peter Spelsberg. „Die Dohrmann Golfplatz AG ist bis heute die Betreibergesellschaft“, sagt Buchholz.

72 Hektar Fläche, das ist eine ganze Menge. Zum Vergleich: Das direkt nebenan gelegene Gewerbegebiet West 2 umfasst 40 Hektar. „Der Bau war nicht einfach, weil 21 Eigentümer zur Verpachtung ihrer Fläche gewonnen werden
mussten“, so der Spielführer.

©Wolfgang Weitzdörfer

Dabei ist es nur einem Zufall zu verdanken, dass der Golfplatz heute in Dreibäumen ist. „Ursprünglich gab es Überlegungen, im Remscheider Stadtgebiet zu bauen, aber das war aus unterschiedlichen Gründen nicht möglich. Heute bin ich mehr als froh, dass das so war.“ Denn das Gelände in Dreibäumen sei zum einen sportlich anspruchsvoll, zum anderen mit nur wenigen Steigungen recht entspannt zu begehen. „Es gibt viele Biotope und Wasserhindernisse,
die im Spiel für eine gewisse Herausforderung sorgen, aber auch unsere älteren Mitglieder können den Platz ohne
Probleme absolvieren.“ Und falls doch jemand ein Golfcart brauche, gebe es die natürlich auch.

Golf – das ist ein Sport, dem für lange Zeit der Hauch des Elitären angehaftet hat. „Als ich vor vielen Jahren angefangen habe, war das auch noch so. Da liefen die Herren in gemusterten Hosen herum, und man war weitgehend
unter sich“, sagt Buchholz schmunzelnd. Doch das sei heute lange vorbei – zumal der Golfclub in Dreibäumen sich
als Familienclub sieht, in dem auch Familien und Kinder herzlich willkommen sind. „Wir sind in den Top 30, was die Kinderund Jugendarbeit angeht und wurden vom Deutschen Golf-Verband nach einem Audit mit Silber zertifiziert. Dafür bekommen wir auf zwei Jahre 13.000 Euro, zweckgebunden für die Jugendarbeit.“

Aber auch unabhängig davon wird die Nachwuchsarbeit kreativ betrieben. „Unserem Vereinsmitglied Richard Otto Bremicker, früherer Mitinhaber der Firma Edscha, liegt die Jugendarbeit sehr am Herzen. Wir haben gemeinsam überlegt, wie er diese am besten unterstützen kann“, sagt Buchholz.

©Wolfgang Weitzdörfer

Bremicker habe ein „Leuchtturmprojekt“ lancieren und dafür viel Geld investieren wollen. „Er hat dem Verein für
fünf Jahre einen Jugendtrainer finanziert, der eigens dafür angestellt ist.“ Im Rahmen des Projekts, das nun noch
anderthalb Jahre weiterlaufen werde, seien um die 50 Kinder und Jugendliche im Training. „Wir haben einen Förderverein mit dem Namen ‚Kids4Golf‘, mit dessen Hilfe wir das Projekt auch nach den fünf Jahren weiterführen wollen“, erklärt er und ergänzt: „Der Trainer Peter Wright ist auch Feuer und Flamme, weiter hier zu arbeiten.“

Golfspielen macht nicht nur auf dem eigenen Platz Spaß. Deswegen hat man 2012 die Kooperation „Golf Hoch Zehn“ ins Leben gerufen. „Wir gehörten zu den drei Gründungsmitgliedern. Heute gibt es 14 teilnehmende Golfclubs“, sagt Buchholz. Darunter der Golfclub Gifhorn, der Land-Golf-Club Schloss Moyland, der Golfclub Velbert – Gut Kuhlendahl oder der Golfclub Schloss Haag. Mit dabei sind auch drei Urlaubsanlagen, etwa in Bad Griesbach in Bayern oder der
Golfpark Strelasund, zwischen Greifswald und Stralsund gelegen. Die Mitglieder haben die Möglichkeit, in den Verbunds-Clubs ohne das sogenannte Greenfee, also ohne zusätzliche Kosten, zu spielen.

Erich Buchholz ist stellv. Vorsitzender des Clubs und Spielführer. ©Wolfgang Weitzdörfer

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – und deswegen gehört das Clubhaus mit seinem Restaurant- und Hotelbetrieb zum Golfplatz dazu. Betrieben wird es von den Dinler Schwestern. „Die Geselligkeit gehört mit dazu, sei es im Inneren oder auf der großen Terrasse mit Blick über den Platz“, sagt Buchholz.

Es handelt sich um ein öffentliches Restaurant und Hotel, im Kaminzimmer kann man sogar heiraten. Die sechs Hotelzimmer würden oft von Reisenden oder Golfern genutzt. Dazu gebe es großzügige Räumlichkeiten für Tagungen, Seminare oder Firmenveranstaltungen.

Buchholz selbst sei „praktisch jeden Tag“ im Club, wie er lachend sagt. Und natürlich spiele er auch leidenschaftlich
gerne. „Vor allem am Wochenende, die Uhrzeit ist mir eigentlich nicht so wichtig. Aber gerade im Sommer ist es wirklich schön, wenn ich morgens auf den Platz gehe und die Natur langsam erwacht. Das sind schon besondere Momente.“

Wolfgang Weitzdörfer – ENGELBERT Redaktion

Golfclub Dreibäumen
Stoote 1, Hückeswagen
www.dreibaeumen.de