Kaffee ist …Magie!

Bei einem Barista-Seminar in der Rösterei und Manufaktur von
Rigano caffe erfährt man, warum das so ist. Und was Wunderbares dabei herauskommt, wenn Menschen tun, was sie lieben

Wer liebt, was er tut, muss nie mehr arbeiten. Wer Menschen dabei zusehen darf, wie sie tun, was sie lieben, dem geht das Herz auf. Und wer bei einem Barista-Seminar bei Rigano caffe dabei sein durfte, der versteht schnell, warum die Unternehmer im Kaffee pure Magie sehen. So wie Alexandra Rigano, die als Coach die Teambuildingevents bei Rigano organisiert. Weil sie weiß, wie sehr Kaffee die Menschen zusammenbringt.

So wie Lorenzo Rigano, der das Unternehmen vor zwanzig Jahren gegründet hat, anfangs als reinen Vertrieb und für die Wartung von Kaffeemaschinen. So wie Stephanie Rigano, seine Frau, die „es liebt, Kaffee zu rösten“. Die das auch seit zehn Jahren mit Hingabe, viel Kreativität und großem Erfolg macht. Und dabei im Social Marketing immer menschlich und nachhaltig denkt und handelt.

Denn die Riganos, die inzwischen an der Honsberger Straße in Remscheid ihre Rösterei nebst Verkaufs-, Schulungs- und Showroom betreiben, machen Kaffee nicht irgendwie. Sie machen ihn mit Leib und Seele. Sie machen ihn gut. Weil sie alles darüber wissen. „Wir reisen mindestens einmal im Jahr in die Anbaugebiete“, erzählt Stephanie Rigano. Immer ist ihr dabei die Unterstützung der lokalen Landwirte wichtig. Gemeinsam mit einigen anderen Unternehmen hat das Ehepaar Rigano in der Dominikanischen Republik eine kleine Plantage gekauft. „Dort waren wir auch schon mit unseren Kindern. Wir haben in der örtlichen Schule eine Küche und Toilette eingebaut, neue Tafeln angeschafft, die Kinder haben mit den einheimischen Kindern gespielt.“ Auch so kann ein Urlaub aussehen. Die Kaffeepflücker und ihre Familien unterstützen, faire Preise bezahlen, genau wissen, wie die Bedingungen im jeweiligen Herkunftsland rund um den Äquator sind, ganz gleich ob in Mittel- und Südamerika, Ostafrika und Südostasien – all das ist für die Familie Rigano selbstverständlich. Das Siegel „Aktion Kinderpläne“ steht für nachhaltig, sozial und mit Liebe geröstet, wie Stephanie Rigano unterstreicht: „Wir möchten mit jedem Kaffee etwas an diejenigen zurückgeben, die unseren Kaffeegenuss erst möglich machen.“

Der Weg von der Ernte bis nach Remscheid ist weit – es kann ein halbes Jahr dauern. Gepflückt wird der Kaffee übrigens in Form einer dunkelroten Kirsche von Hand. Die Bohne selbst ist der Kern dieser Kirsche und kann auf verschiedene Weisen getrocknet werden, was entweder in der Frucht passiert, die dann wie eine Rosine schrumpft. Oder, nachdem die Bohne aus der Kirsche genommen wurde, direkt an der Sonne. Das Ergebnis ist
Geschmackssache. Stephanie Rigano mag selbst am liebsten den süd- und mittelamerikanischen Kaffee mit seinen sanften Schokoladen- und Nussnoten. Aus dem Mott, also dem Fruchtfleisch rund um die Bohne, lässt sich übrigens ein leckerer Tee zaubern.

Der Anbau und die Herkunft ist das eine – die perfekte Röstung das andere. Und eine der Lieblingsbeschäftigungen von Stephanie Rigano, die mit ihrem Mann bisher 40 verschiedene Sorten hergestellt hat und immer wieder neue Bohnenkombinationen versucht. „Dafür haben wir ja den Babyröster“, sagt sie lachend und zeigt auf die mit Abstand kleinste der Röstmaschinen. Die größte ist computergesteuert. Am Babyröster testen die Remscheider Kaffeeexperten neue Sorten, Röstzeiten und vieles mehr. In der Zeit liegt das Geheimnis: Die Bohnen werden je nach Art und Sorte (zum Beispiel Kaffee Crema oder Espresso) mindestens 15 bis 20 Minuten geröstet, meist bei rund 200 Grad. Dabei verlieren sie an Flüssigkeit und somit an Gewicht: Von den anfangs fünf Kilogramm bleiben 4,2. Die dann, ganz wichtig, luftgetrocknet werden.

Das Rösten dürfen die Teilnehmer des Barista-Seminars übrigens selbst ausprobieren und können anschließend gut nachvollziehen, warum die deutsche Röstergilde schon einige Sorten Rigano-Kaffee mit der Goldmedaille ausgezeichnet hat. Darunter ist der Rico speciale, den Stephanie und Lorenzo Rigano nach ihrem Sohn benannt haben. Wenn nach der Röstung Lorenzo Rigano vorführt, wie man mit den frischen Bohnen den perfekten Espresso Macchiato macht, bekommt man fast ein schlechtes Gewissen, wenn im Büro wieder nur der drittklassige Vollautomat läuft. Rigano ist offizieller Vertriebs- und Wartungspartner von Jura und auch Experte für jene italienischen, voll verchromten Maschinenmeisterwerke, wie man sie oft in guten Kaffeebars und, in kleinerer Form, manchmal auch bei guten Freunden zu Hause sieht. Was sie alle gemeinsam haben: Das Mahlwerk ist nicht integriert. Die Bohnen werden in einer separaten Kaffeemühle gemahlen, dann verdichtet und in die Maschine gegeben.

Die Mahldauer, die Auslaufzeit des Kaffees (möglichst 25 Sekunden), das Aufschäumen (nicht zu lange oder zu heiß, damit die Milch keinesfalls verbrennt) – Lorenzo Rigano überlässt nichts dem Zufall und er schult auch gerne Gastronomen, die ihren Kunden ebenfalls die perfekte Kaffeekreation servieren möchten. Ein gelungener Espresso lässt sich nicht verrühren, ganz gleich, wie oft der Löffel in ihn eintaucht, die wunderbar braune Crema schließt sich immer wieder. Ein Barista-Seminar bei Rigano, das ist für einige Stunden und viele leckere Tassen ein mitreißendes, pures Kaffee-
Erlebnis, das im Show- und Seminarraum zu Ende geht. Dort, wo die Auswahl der neuen Bohnen für daheim schwerfällt. Dort, wo es noch so vieles rund um den Kaffee gibt. Hocker aus Kaffeesäcken zum Beispiel, sehr coole T-Shirts, die die Riganos selber entworfen haben, und natürlich viele Infos über Stephanie Riganos Herzensprojekt „Kinderpläne“.

Der Verein, den sie selbst gegründet hat, hilft Kindern und Jugendlichen auf direktem Wege. Viele der Events, die das Unternehmen übers Jahr hinweg veranstaltet, kommen dem Verein zu Gute. „Hier habe ich meine Erfüllung gefunden“, sagt Stephanie Rigano irgendwann an diesem Abend und blickt sich um. Ehemann Lorenzo lächelt. Ihm geht es genauso.

Ein Artikel aus dem Engelbert Remscheid, Ausgabe 19.
Foto: Sandra Juhr