Ein neuer Hahn für Haan

Im Herzen der Haaner Innenstadt hat im vergangenen Jahr ein neues Restaurant eröffnet: Das Le Coq Français vereint das Beste der französischen Küche mit einer würzigen Prise Iran und lokaler Identifikation.

Geschäftsführerin Shima Tabrizi
wirbt mit Fine Dining. ©Le Coq

Ein schickes Restaurant im Herzen Haans, das hält, was es von außen verspricht: Das Le Coq Français ist
schick, aber nicht hochgestochen, mit bequemen Polsterstühlen und geschmackvoller Deko ausgestattet. Farblich schlicht gehalten, mit silber- und cremefarbenen Akzenten versprüht es den Charme eines modernen und doch heimeligen Wohnzimmers. Der Gast fühlt sich hier auf Anhieb wohl. Und auch beim Essen darf sich der Besucher auf besondere Genüsse freuen. Nicht ohne Grund werben Chef-Koch und Inhaber Ali Resa Niknejad und seine Frau und Geschäftsführerin Shima Tabrizi mit den Worten “Fine Dining”. Ein Besuch in ihrem Restaurant sei immer etwas Besonderes: „Wir sind die optimale Adresse für alle, die gerne sehr gut essen und einen idealen Service im stimmungsvollen Ambiente zu schätzen wissen.“

Fünf Jahre in der Feldkücke

Koch Ali Resa Niknejad ist im
Iran aufgewachsen. ©Le Coq

Ali Resa Niknejad ist im Iran aufgewachsen und erst vor wenigen Jahren nach Deutschland gezogen. Seine Kochleidenschaft hat ihn, obwohl er keine klassische Kochausbildung genoss, allerdings schon immer begleitet: „Ich habe schon als Kind zu Hause viel gekocht, wenn meine Eltern nicht da waren“, erzählt Niknejad. Vater und Mutter freuten sich bei der Heimkehr von der Arbeit auf ein leckeres Mittag- oder Abendessen und staunten nicht schlecht über die Kochkünste des Sohnes. Beim Onkel im Restaurant durfte er als Kind noch zuschauen und später in den Sommerferien aushelfen. Als Erwachsener diente Niknejad fünf Jahre lang dem iranischen Militär und fand als Soldat seinen Platz dort ausgerechnet in der Feldküche, verrät seine Frau. „Die Soldaten haben sich gefreut“, schmunzelt Tabrizi. Als Niknejad schließlich vor einigen Jahren nach Deutschland kam, arbeitete er im Restaurant des Schwagers und später in den gehobenen Küchen der Landeshauptstadt. Als Chefkoch zeichnete er lange verantwortlich für die Küche des Düsseldorfer Ratatouille Restaurants, sowie für das Café de Bretagne und kreierte auch dort zuletzt eigene Gerichte.

Hommage an Haan

Stilvolle Einrichtung trifft auf Crossover-Küche. ©Le Coq

Seit 2015 lebt das Paar mit den drei kleinen Kindern in der Gartenstadt Haan. Seit Oktober vergangenen Jahres haben sie sich ihren Traum eines eigenen Restaurants erfüllt. Der Name, verrät Tabrizi, deutet auf die französische Küche hin, ist aber auch eine Hommage an ihre Haaner Heimatstadt.

„Der Haaner Hahn ist hier ja überall präsent.” Im Le Coq verbindet der gebürtige Iraner Niknejad seine Leidenschaft für die französische Küche mit seinen eigenen Wurzeln und mischt unter dem ein oder anderen klassischen Gericht eine würzige Prise aus seiner Heimat. Ein köstliches Crossover, das die Geschmacksknospen verwöhnt und überrascht. Zu den absoluten Highlights gehören – wie sollte es anders sein – Coq au vin, Hähnchen in Rotweinsauce mit Gemüse und Drillingen, sowie Boeuf bourguignon, geschmortes Rindfleisch in Burgunderweinsauce.

Apropos Wein: Niknejad und Tabrizi arbeiten mit einem Sommelier zusammen, der ihnen passend zu ihrer Menükarte exklusive Weine zusammenstellt. Im Le Coq ist die Weinkarte entsprechend lang und hält viele leckere Rebensäfte aus Frankreich, Italien, Spanien, aber auch Deutschland vor. Vom trockenen Grauburgunder aus Rheinhessen, über den roten Château Brun aus Bordeaux, dem italienischen Primitivo aus Puglia bis hin zu den exklusiveren Schaumweinen, Crémant de Loire oder Champagner aus Èpernay und Reims, die Auswahl ist gigantisch. Zu den kulinarischen Stärken des Hauses gehören die frischen Fischgerichte, wie Bouillabaisse, Wolfsbarsch oder Hummer. Aber auch bei süßen Speisen beweist Niknejad ein gutes Händchen, vor allem bei seinem selbst kreierten Parfait aus Tonkabohnen.

Außerdem beinhaltet das Le Coq neben dem klassischen Restaurantbetrieb auch eine Crêperie und Galetterie. Während die Crêpes hauptsächlich süß serviert werden, mit hausgemachter Karamellsauce, Nuss-Nougat-Creme, flambiert mit Erdbeeren oder Zimt und Zucker, sind die Galettes die deftigere Variante aus der Bretagne. Bretonische Crêpes aus Buchweizen mit Kochschinken und Spiegelei, Ziegenkäse, Paprika und Zucchini, Champignons oder Brie. So ist das Le Coq Français auch ein guter Anlaufpunkt für den kleinen Hunger zwischendurch.

EBGELBERT Redaktion – Cristina Segovia-Buendía