Grüne Oase vor der Haustür

Kurzurlaub mitten in der Stadt oder Picknick nach Feierabend: Im Bergischen laden zahlreiche Parkanlagen zum Entspannen ein – für die ganze Familie oder auch mal ganz alleine. ENGELBERT stellt besonders schöne Anlagen vor.

Brückenpark unter der Müngstener Brücke

Der Müngstener Brückenpark verbindet nicht nur Städte, sondern auch
Freizeitaktivitäten. Hier kommen Erholungsuchende, Wanderer und Sportler auf ihre Kosten

Die einen sind Tausendsassa: Sie bieten die Möglichkeit, die Seele baumeln zu lassen oder Sport zu treiben. Die
anderen sind kleiner, aber fein: Sie laden ein, sich für einen Augenblick niederzulassen. Die Parkanlagen im Bergischen Land sind vielseitig und nicht selten ein Ort für besondere Veranstaltungen. Einer der berühmtesten und beliebtesten Parks im Bergischen: der Brückenpark unter der Müngstener Brücke zwischen Solingen und Remscheid. Er hat seinen Ruhm und seine Beliebtheit verdient. Nicht nur, dass er seinen Platz unter der höchsten Eisenbahnbrücke Deutschlands hat. Seine Lage ist noch aus ganz anderen Gründen einmalig:
Die Wupper plätschert idyllisch am Park entlang, er macht sich bestens als Startort für kleine und große Wanderungen, und er lässt sich auch gut mit der Bahn erreichen. Dann steigen Besucher in Güldenwerth aus und spazieren den Erlebniswanderweg zum Brückenpark hinunter. Das dauert kaum zehn Minuten und ist für die ganze Familie dank der Erlebnisstationen ein interessanter Ausflug. Im Brückenpark lädt dann entweder die Gastronomie oder eine mitgebrachte Picknickdecke auf den großzügigen Grünflächen an der Wupper zur Pause ein. Eine Minigolfanlage
und während der Saison auch die Schwebefähre vertreiben Besuchern die Zeit. Und wer es etwas actiongeladener mag: der kauft eines der Tickets für die Klettertour auf der Brücke.

Übrigens erlaubt der Brückenpark auch eine kleine Reise in die Vergangenheit: Schautafeln erinnern an die Geschichte der Brücke und den Besuch des Kaisers am Bauwerk. Außerdem können kleine und große Besucher hier auf schmucken, schweren Springbrettern Poesie erleben – und sich dann beschwingt auf den Heimweg machen.

Botanischer Garten in Solingen

Der Botanische Garten der Klingenstadt hat auch ein Tropenhaus zu bieten.

Wer weniger historische, sondern eher florale Eindrücke sucht, der ist im Botanischen Garten in Solingen richtig: Hier hat die Stadt einen besonderen Erlebnisort mit 20 Themengärten und neun Schauhäusern geschaffen.
Über fünf verschiedene Eingänge gelangen Besucher in die grüne Oase am Vogelsang. Im Bauerngarten finden sie auf etwa 640 Quadratmetern zum Beispiel eine Gestaltung, die auf die vorchristliche Beschreibung des Garten
Edens zurückgeht – mit vier Strömen. Im Duft- und Rosengarten können Interessierte auf 160 Quadratmetern flanieren
und zweimal im Jahr an einem Schnittkurs teilnehmen. Der Ortsverband des Hausfrauenbundes hat sich des Kräutergartens angenommen. Und an der Teichanlage, dem tiefsten Punkt des Gartens, können Goldfische und Rotaugen, der Dreistachlige Stichling oder Karpfen beobachtet werden. Wer tiefer in Flora und Fauna einsteigen will,
besucht die Schauhäuser – sonn- und feiertags von 14 bis 18 Uhr, montags bis donnerstags von 10 bis 15.30 Uhr. Das Musterpflanzenhaus hat nur an Sonn- und Feiertagen geöffnet. Im Tropenhaus sind bereits in den 1960er Jahren optimale Bedingungen für Tropenpflanzen geschaffen worden. Über die Orchideenhalle gelangen Besucher in die
übrigen Schauhäuser, um etwa Sukkulenten, Bromelien und Mutterpflanzen auf die Spur zu kommen. Im Kioskhaus können sich Besucher zwischen Ostern und Ende Oktober mit Kaffee und Kuchen stärken. Ohnehin setzt der Botanische Garten ganz ausdrücklich auf Begegnung und Geselligkeit und wartet deswegen mit einem bunten Jahresprogramm auf – von Führungen über Angebote rund um Kunst und Kultur bis hin zu Yoga-Kursen.

Stadtpark in Remscheid

Vom Remscheider Sommer bis zum Streetfood Festival:

Der vielseitige Stadtpark in Remscheid ist im Sommer ein Ort für Genießer und Musikfans.

Der Stadtpark in Remscheid bittet die Menschen regelmäßig zur Geselligkeit zusammen. Mit rund 16,5 Hektar ist er die größte Parkanlage in Remscheid – und will Naherholung in direkter Nachbarschaft zum Schützenplatz bieten. Der Spielplatz wurde 2014 erneuert, und in der Konzertmuschel spielt nicht nur beim Remscheider Sommer die Musik. In direkter Nachbarschaft hat der Beirat für Menschen mit Behinderung 2006 einen Garten der Sinne geschaffen, der allerdings immer wieder von Vandalismus betroffen war und deswegen heute keinen sprudelnden Brunnen oder
besondere Bepflanzung mehr bieten kann. Wege und Wiesen unter altem Baumbestand gehen im Remscheider Stadtpark schließlich in Wald über.

Hardtpark in Lennep

Etwas gemütlicher und weniger städtisch kommt der Hardtpark in Lennep daher. Bereits im 19. Jahrhundert wurde die Anlage als privater Garten neben einer großen Villa angelegt – und erhielt den Namen der Unternehmerfamilie Hardt. 1956 schenkte Alfred Hardt, dem der Garten inzwischen gehörte, die grüne Oase der Stadt. Die öffnete den kleinen
Park, der von der Wupperstraße geteilt wird, für die Bevölkerung. Seitdem bietet er den Lennepern vor allem im Sommer einen Ort der Erholung – mit dem Kinderspielplatz im Süden des Parks und dem Rosengarten ganz im
Norden.

Parkanlagen in Wermelskirchen & Dabringhausen

In Wermelskirchen stehen indes grüne Veränderungen ins Haus: Die Hüpp-Anlagen, die größte Parkanlage der Stadt unweit der Stadtkirche, sollen in den nächsten Jahren ganz neu gestaltet werden. Bis dahin finden aber zumindest
Kinder auf dem Spielplatz und Freunde des Minigolfs schon jetzt Ziele im Park. Während des Sommers findet samstagsmorgens ein Sportangebot im Park statt.
Das gilt übrigens auch für den gerade erneuerten Dorfpark in Dabringhausen: Dort sprudelt das Wasser wieder am Eingang, die Wege wurden barriereärmer gestaltet, ein Sinnespfad lädt zum Barfußlaufen ein, und ein
Mehrgenerationenspielfeld ist entstanden.

Natur- und Erlebnisraum in Hilgen-Neuenhaus

Auch die Dabringhausener sorgen unterdessen – nicht nur im Sommer – für ein buntes Programm in ihrem Park. Ebenfalls jenseits der Wermelskirchener Innenstadt ist ein kleiner, besonderer Platz zum Picknicken entstanden: Die
Evangelische Kirchengemeinde Hilgen-Neuenhaus hat auf dem weitläufigen Gelände hinter ihrem Gemeindehaus gemeinsam mit der Stadt einen Natur- und Erlebnisraum für die ganze Familie geschaffen. Hier ist der erste inklusive Spielplatz der Stadt entstanden. In Hochbeeten und an Obstbäumen darf sanft geerntet werden. Es gibt einen
Fußballplatz, eine Fläche für Beachvolleyball und viel Raum für Picknick und Geselligkeit.

Wipperauen & Johanny`s Park

Herrliche Idylle im Hückeswagener Stadtpark, der auch den Namen Johanny`s Park trägt.

Und auch wer sich in Hückeswagen auf die Suche nach grünen Lungen macht, wird gleich an mehreren Stellen fündig: In den Wupperauen, zwischen Alter Ladenstraße und Fluss, ist eine Grünfläche entstanden – samt Fahrradweg. „Parkähnlichen Charakter“ wünschten sich die Planer, als sie im Rahmen der Regionale 2010 die neue Anlage in Angriff nahmen. Deswegen wurden Plätze mit Aufenthaltsqualität geschaffen – nah am Wasser und naturverbunden. Die
Fläche profitiert von der Wupper und liegt gleich am Radweg auf der Bahntrasse. Der Weg in die Innenstadt ist nicht weit. Das gilt auch für den Johanny‘s Park, der auch als Stadtpark bekannt ist und der die Altstadt mit dem Brunsbachtal verbindet. Der Stadtpark samt Schwanenteich wurde nach der Industriellenfamilie Johanny benannt, die in der Schloss-Stadt mit ihrer Tuchfabrik Geschichte schrieb.
Um den Stadtpark aufzuwerten, hatte einst ein Spender aus der Schweiz der Stadt ein Schwanenpaar geschenkt – das dem Teich seinen Namen und dem Park ein kleines Schwanenhaus gab. Dieses Kapitel gehört aber
inzwischen zur Hückeswagener Geschichte. Die ist auch am dritten grünen Ort der Stadt spürbar: im Rosengarten gleich neben dem Schloss. Von hier aus können Besucher nicht nur über die Dächer der Stadt blicken. In dem frisch sanierten Rosenpavillon finden inzwischen auch Hochzeiten statt.

Wuppertaler Grünanalgen

Große Städte, große Möglichkeiten: Wuppertal bietet eine besonders große Auswahl an gestalteten Grünflächen – dazu gehören der Wuppertaler Nordpark und die Hardt mit dem angrenzenden Botanischen Garten. Beide sind
einen Besuch wert, nicht nur im Sommer. Der Nordpark erwischt einen ebenen Höhenrücken der Stadt. Im direkten Einzugsgebiet von Barmen und Wichlinghausen lohnen sich hier gleich mehrere Besuche – auch weil
die Parkanlage zwischen 2009 und 2018 erneuert worden ist und damit ungewöhnliche und moderne Elemente ermöglicht.
Dazu gehört zweifellos der neue Skywalk im Osten: Der barrierefreie Aussichtssteg ragt 16 Meter weit aus dem Wald über den Abgrund hin zu einer Plattform, die den Blick frei gibt Richtung Ehrenberg und auf die Südhöhen Barmens. Auf dem Weg zum Skywalk führt der Panoramaweg von den Turmterrassen entlang am Mehrgenerationen-Spielbereich. Richtung Westen führt der Weg weiter am Damwild-Gehege unter stolzen bergischen Bäumen. An der Lichtung finden Spaziergänger dann den Kakaoplatz.

Fazit

Insgesamt bietet der Nordpark rund neun Kilometer Wege. Überholt wird er auf der Erholungsskala mitten in der
Stadt häufig nur noch von der Hardt: Unweit des Zentrums finden Einheimische und Besucher in dem ältesten Park Wuppertals einen Ort der Erholung – mit dichtem Wegenetz, vielen Wiesen, Blumenbeeten, Denkmälern,
Freilichtbühne und Kinderspielplatz. Im benachbarten Botanischen Garten kommen nicht nur Fans der heimischen Flora und Fauna auf ihre Kosten – hier wird auch gerne gefeiert.