Im Sommer wird es so richtig bunt im Garten. Damit Pflanzen und Sträucher über die heißen Monate optimal gedeihen, hat der Burscheider Gartenexperte Reiner Höpken einige Tipps parat.
Im Juni ist die Hauptpflanzzeit im Garten vorbei. Das bedeutet: „Man sollte sich nun verstärkt der Pflege widmen“, sagt Gartenliebhaber Reiner Höpken. Ende Juni können die Pflanzen in Töpfen und Blumenkästen nachgedüngt werden. Das klappe am besten mit Flüssigdünger, der jede Woche eingesetzt werden müsse. Bequemer sei Langzeitdünger
in Form von Kügelchen, die aber mit Erde bedeckt werden sollten.
Nicht zu empfehlen für Pflanzgefäße seien hingegen Naturdünger wie Hornspäne, die im Topf nur sehr schwer richtig dosiert werden können – „diese sind dafür optimal für Beete geeignet“. Aktiv werden können Gartenbesitzer Ende Juli auch bei Stauden, die in den Beeten zu groß geworden sind. Nachdem Margeriten oder Rittersporn abgeblüht haben, ist die optimale Zeit gekommen, um diese auszugraben und zu teilen.
Bei den Frühjahrsblühern wie zum Beispiel den Blaukissen könne man damit sogar schon Anfang Juli beginnen, rät Höpken.
Hitze macht Pflanzen zu schaffen
Mehrjährige Stauden seien auch im Sinne der Nachhaltigkeit bei den Gartenfreunden sehr beliebt.
„Man sollte dabei allerdings beachten, dass die Stauden über das Jahr verteilt viel Pflege brauchen“, sagt der Experte. Man sollte sich zudem bei der Anlage der Beete von einem Experten beraten lassen. Optimalerweise sollten die Stauden so gesetzt werden, dass immer eine oder mehrere Stauden in voller Blüte stehen. „Wenn man das optimal umsetzt, hat man über das ganze Jahr immer bunte Flecken im Garten“, sagt Höpken. Neuanlagen mit Stauden seien im Juli optimal.
Zu den großen Problemen privater Gärten gehören seit nun schon mehreren Jahren die anhaltende Hitze und Trockenheit im Sommer und die daraus resultierenden Folgen für die Pflanzen. Eine klare Faustregel beim Gießen: Beete und Rasen sollten einmal die Woche richtig viel Wasser bekommen. Hin und wieder ein bisschen Wasser bringe gar nichts. Anders verhält es sich bei Pflanzen in Töpfen und Kästen; diese müssen täglich gegossen werden. Bei kleinen Gefäßen müsse man sogar zweimal pro Tag mit der Gießkanne anrücken, erklärt der Gartenexperte. Den Rasen sollte man in der heißen Jahreszeit nicht allzu tief abmähen, damit er den Hitzestress gut übersteht. Auch bei der Auswahl der Pflanzen sollte man vorsichtig sein, gerade wenn man
im Sommer in den Urlaub fahren möchte: „Da würde ich beispielsweise auf die Klassiker Geranien
setzen, die sind robust und erholen sich auch nach trockenen Phasen sehr schnell wieder. Petunien oder Zauberglöckchen überstehen solche Phasen dagegen in der Regel eher nicht.”
Pink ist voll im Trend
Nach den aktuellen Trends in der Pflanzenwelt und im Garten gefragt, antwortet Höpken: „In diesem Jahr sind
draußen und drinnen Pinktöne sehr gefragt. Für die Wohnung werden neben den Hortensien in diesem Jahr auch Anthurien und Grünpflanzen aller Art sehr gut gekauft.” Bei Bäumen mit Kernobst sollte man im Sommer
die jungen, geraden Triebe in der Mitte der Baumkronen entfernen, damit sie optimal gedeihen und später auch viele Früchte tragen. Zum Neupflanzen eigne sich im Juli Herbstgemüse wie Grünkohl, Rosenkohl oder auch Feldsalat.
Neu anlegen oder teilen könne man dann auch Erdbeerstöcke. „Das funktioniert am besten
direkt, nachdem die Pflanzen ihre letzten Früchte getragen haben.”
geschrieben von Stephan Eppinger