Elegante Designs, unaufdringliche Farben und jede Menge Technik sind zurzeit beliebt. Was in einer trendigen Küche außerdem nicht fehlten sollte, verraten drei Experten.
Die Küche wird immer mehr zum Lebensmittelpunkt. Umso mehr legen Menschen Wert darauf, dass der Raum nicht nur funktional, sondern auch gemütlich und lebenswert ist. Nicht zuletzt ist während der Corona Pandemie das Thema neue Küche wieder auf den Tisch gekommen. Um eine schöne Küche zu haben, lohnt sich eine ausgiebige Beratung – etwa in einem Küchenstudio, wo man die aktuellsten Trends und Themen genau kennt.
So wie bei Ömer Özer Öztürk vom Küchenstudio Behrend in Solingen. „Aktuell sind matte Fronten besonders gefragt“, sagt der Küchenfachberater. Moderner Landhausstil, dazu die Farben Schwarz oder Anthrazit seien die Spitzenreiter. Absolut im Trend liegen auch grifflose Schubladen und Schranktüren sowie die Kochfelder mit integrierter Dampfabzugshaube, so der Experte. Wo früher vor allem Holzwerkstoffe bei den Arbeitsplatten verwendet worden seien, gehe man heute in Richtung Naturstein und Keramik. „Gerade im Neubaubereich, wo man deutlich freier in der Planung ist als im Bestand, geht es immer weiter in Richtung der Wohnküchen. Man lebt mehr in der Küche, verbringt dort viel mehr Zeit“, sagt Ömer Özer Öztürk. Auch der technische Fortschritt mache bei der Küchenwahl nicht halt. „Mehr und mehr Kunden möchten ihre Küchengeräte von der Couch aus mit dem Smartphone steuern können – etwa die Kochplatte ausstellen, ohne hingehen zu müssen“, sagt er. Eher im Luxussegment und daher noch hochpreisig und nicht so weit verbreitet seien dabei Multimedia-Anwendungen etwa in der Dunstabzugshaube. „Da sind Lautsprecher verbaut, die per Bluetooth angesteuert werden können. Bis das allerdings massentauglich wird, dürfte durchaus noch einige Zeit vergehen. Es gibt aber auch bei diesem Zukunftsthema schon einige Anbieter, die solche Produkte bereits auf dem Markt haben“, sagt Ömer Özer Öztürk.
Holz wird beliebter
Dass sich die Funktion der Küche gewandelt hat, sieht man auch im Küchentreff mit seinen beiden Standorten in Haan und Langenfeld so: „Die Küche wird immer mehr zum Anlaufpunkt für die Familien“, heißt es auf Nachfrage. Daher wolle man ein schönes Raumambiente schaffen. „Allerdings sitzt derzeit das Geld nicht mehr so locker bei den Kunden, weshalb auf unnötige Spielereien verzichtet wird.“ Stattdessen rücke die Funktionalität in den Vordergrund.
Was die Farben angehe, würden die Kunden verstärkt auf gedeckte Pastellfarben Wert legen. Wobei auch das Holz als naturnahe Oberfläche bei den Fronten wieder deutlich beliebter werde. Smarte Küchen seien ebenfalls ein Thema, das mit der steigenden Digitalisierung an Beliebtheit gewinne, wobei auch dies eine Frage des Preises sei.
Knallige Farben sind out
Manfred Kamphausen ist Küchenfachberater bei Küchen Knopp mit drei Filialen in Remscheid, Bergisch Gladbach und Wermelskirchen. „Ich sehe viele softe Grautöne, mattes Grün oder Salbei, der Klassiker in Weiß ist auch immer noch gefragt. Aber keine knalligen Farben wie Blau oder Rot“, sagt er. Ebenfalls vollkommen out sein Hochglanz-Fronten. Auch er bemerkt, dass die modernen Flow-in-Gebläse sehr gefragt sind. „Die Kunden wollen nicht mehr diese riesigen Dunstabzugshauben über dem Herd hängen haben“, sagt er. Insgesamt seien vor allem die pflegeleichten, glatten Flächen gefragt – aus gutem Grund. „Niemand putzt gerne, und an irgendjemandem bleibt es dann doch hängen. Putzen und Küche, das sind wichtige Themen in der Beratung.“ Daher würden auch Griffe nicht mehr so gerne gekauft, stattdessen Griffmulden, die in die Fronten eingefräst sind. Und auch wenn man vielleicht im Einzelfall nicht wisse, was man genau damit anfangen solle – „alle Geräte müssen mittlerweile WLAN-fähig sein“, sagt Manfred Kamphausen lachend.
ENGELBERT Redaktion – Wolfgang Weitzdörfer