Leidenschaft für den perfekten Schliff

Die Manufaktur Concept Steffen ist auf hochwertige Friseurscheren spezialisiert. Seit 2008 fertigt der Solinger Familienbetrieb verschiedene Modelle in besonderer Schleiftechnik – aus Liebe zum Beruf.

Die Werkstatt in Solingen

Der Name „Klingenstadt“ in Solingen verpflichtet, denn er steht für Schärfe und Qualität. Im weitesten Sinne zählt sich
auch Edmund Steffen zur Schneidewarenbranche. Der 62-Jährige hat sich auf die Endfertigung und das Schleifen hochwertiger Haarschneidescheren spezialisiert und sich 2008 mit seiner Manufaktur Concept Steffen in Solingen selbstständig gemacht. Durch ein spezielles Verfahren ist er in der Lage, seine Produkte noch schärfer und langlebiger zu machen. Wissen, Erfahrung und die richtige Technik sind die Grundlagen, um Qualitätsprodukte zu schaffen.

Denn Friseure verwenden für ihr kunstvolles Handwerk natürlich nicht irgendeine Schere. Je nach gewünschtem Style und Effekt hat der Profi individuelle Haarscheren zur Auswahl.
Der Scherenhersteller hat mittlerweile 35 verschiedene Modelle im Sortiment. „Angefangen haben wir mit fünf Modellen“, berichtet Edmund Steffen.

70 Prozent ist Handarbeit

Die Scheren treffen vorgefertigt in Solingen ein und sind aus hochwertigem Japan-Stahl, dem sogenannten VG-10, mit hochverdichteten Schnittkanten. Den letzten Schliff erhalten die Haarschneidescheren durch die extrem konvexe
Schleiftechnik. „Gut 70 Prozent unserer Arbeit ist Handarbeit mit maschineller Unterstützung“, sagt Edmund Steffen. Alle drei Familienmitglieder haben den Beruf von der Pike auf gelernt und betreiben ihr Handwerk mit Liebe und Fachwissen. Dafür verbringt Edmund Steffen etwa 60 Stunden pro Woche in der Werkstatt – auch am Wochenende. „Das ist pure Leidenschaft“, betont er. Sowohl Edmund Steffen als auch seine Ehefrau Mona und Sohn Jan haben den
Beruf des Scherenmonteurs und -kontrolleurs bei namhaften Firmen wie Zwilling, Tondeo, Dovo, Jaguar, Kretzer und Robuso gelernt und viele Jahre ausgeübt.

Haarschneideschere auf Wunsch

Den Schritt in die Selbstständigkeit hat das Ehepaar nie bereut. Seit zwei Jahren arbeitet auch Sohn Jan (27) im Familienunternehmen mit. Die Manufaktur kann sich dabei durchaus mit den großen Firmen messen. „Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem wir allein durch die Qualität unserer Produkte neue Kunden bekommen“, sagt der Solinger.

Zudem können Entscheidungen in einem kleinen Unternehmen direkt getroffen werden. Dadurch sei es auch möglich, Haarschneidescheren ganz flexibel auf Wunsch und für spezielle Schnitttechniken
zu fertigen. Auf neue Trends wie ergonomische Griffformen oder unterschiedliche Scherengrößen könne ebenso schnell reagiert werden. Neben der Arbeit in der Manufaktur ist Edmund Steffen mit seiner mobilen Werkstatt unterwegs, die komplett ausgestattet ist, um direkt vor dem jeweiligen Geschäft Scheren nachschleifen zu können. Er ist zudem Kooperationspartner der Friseur-Innungen Köln und Westmünsterland und seit vielen Jahren auf der „Beauty live“-Messe in Kalkar vertreten.

Beruf stirbt aus

Um die Zukunft der Scherenindustrie macht sich der 62-Jährige, der seit 1971 in Solingen lebt, allerdings auch Sorgen. „Den Ausbildungsberuf des Scherenmonteurs gibt es nicht mehr, und in vielen Betrieben herrscht Fachkräftemangel“, sagt Edmund Steffen. Die Scheren der Manufaktur können direkt bei Concept Steffen oder ausgewählten Fachhändlern
bezogen werden und liegen preislich zwischen 150 und 430 Euro.

Ein Wunsch für die Zukunft wäre ein eigener Ausstellungsraum im Dahl 31 in Solingen, wo sich auch die Werkstatt befindet. Ein weiterer Wunsch ist in greifbarer Nähe. „Ich möchte die Firma gerne in zwei oder drei Jahren auf meinen Sohn übertragen“, kündigt Edmund Steffen an. So bleiben die in jahrelanger Praxis erworbenen Fertigkeiten und die präzise Technik der Manufaktur Concept Steffen
auch in Zukunft der Solinger Klingenstadt erhalten.

http://www.concept-steffen.de

geschrieben von Heike Karsten