Leidenschaft für Figuren und Fäden

Die Welt der Märchen, Sagen und Geschichten gehört zum Alltag von Markus, Annika und Marie Heip. Im Durchsholzer Marionetten- und Puppentheater in Lennep nehmen sie ihre Zuschauer mit auf eine fantastische Reise.

Die Sehnsucht nach einfacher, entspannter Unterhaltung sei in diesen Zeiten groß geworden, sagt Markus Heip. Der Künstler sucht immer wieder den direkten Kontakt zu seinem großen und kleinen Publikum. „Da haben wir als Theatermacher einen immensen Vorteil gegenüber der digitalen Welt. Beim Anblick einer sich bewegenden Figur werden urmenschliche Fähigkeiten wie Kommunikation, Fantasie und Spieltrieb geweckt.“ So lasse der besondere Sprachstil einer Inszenierung die Kunst der Sprache erahnen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer fühlen sich angenehm berührt und mitgenommen. „Das ist der Charme der kleinen Geschichten mit großer Wirkung.“

Bühnenbilder aus der eigenen Werkstatt

Theatergründer Markus Heip in Aktion ©Luminar Neo

Der gebürtige Lenneper Theatermeister, der in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag feierte, baute bereits als Zehnjähriger seine erste Puppe im Kunstunterricht. Die Augsburger Puppenkiste sei damals der Quell seiner Begeisterung für Figuren an Fäden gewesen. Nach einer handwerklichen Berufsausbildung begann für Markus Heip die Suche nach der für ihn passenden Situation, um Leben und Arbeiten optimal unter einen Hut bringen zu können. Nach einigen Stationen in der Veranstaltungsbranche und dem erfolgreichen Studienabschluss zum Theatermeister begann der Lenneper wieder mit dem Theaterspiel. Schnell merkte er, wie er Menschen mit seiner Kunst begeistern kann. Das war die Geburtsstunde des Durchsholzer Marionetten- und Puppentheaters. Noch immer legt er Wert darauf, dass die Figuren und Bühnenbilder in der eigenen Werkstatt hergestellt werden. Auch die kompletten Inszenierungen und deren digitale Bearbeitung kommen, wie auch die Licht- und Tontechnik, aus den eigenen Reihen. Dafür hat Markus Heip ein Team von Experten um sich geschart. Häufig an seiner Seite sind die Töchter Annika und Marie. Obwohl sie eigene beruflichen Wege gehen, unterstützen sie ihren Vater mit eigenen Stücken, Kostümen und Inszenierungen.

Blick hinter die Kulissen

Das kleine Heipsche Theateratelier befindet sich auf dem Lenneper Hasenberg. Hier finden neben Theateraufführungen auch regelmäßig Workshops statt, bei denen die Teilnehmer mal hinter die Kulissen der
heimeligen Veranstaltungsstätte blicken können. Markus Heip: „Unsere Besucher schwärmen von der besonderen Ausstrahlung des kleinen Raums, der persönlichen Atmosphäre und den liebevollen Inszenierungen des rührigen Theater-Teams.“ Hier kommen alle ganz nah ran an die Figuren und deren Puppenspieler. Und wer Glück hat, darf auch einen Blick in die Puppenwerkstatt werfen.

ENGELBERT Redaktion – Holger Bernert