Markus Saxert rockt Partys im Bergischen

Sie sind die heimlichen Helden jeder Partynacht. Und manchmal treten sie auch als Lebensretter auf, wenn man dem Song „Last Night a DJ saved my Life“ von Indeep Glauben schenken darf. Einer dieser Discjockeys ist Markus Saxert. Seit einem Vierteljahrhundert ist der Hückeswagener professionell als Plattenaufleger im Bergischen Land unterwegs und sorgt für ordentlich Stimmung.

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Die Musik hatte im Leben von Markus Saxert schon immer einen hohen Stellenwert. In einer Zeit, als Hörfunklegende Mal Sondock in seiner unnachahmlichen Art die WDR-Hitparade präsentierte, saß der Nachwuchs-DJ vor dem Radio und nahm mit seinem Kassettenrekorder fleißig die internationalen Hits aus dem Äther auf.

Manchmal nervte es schon, denn Mal Sondock quatschte so manches Mal in die Lieder hinein. Bei späteren Klassenfeten stand Markus dann selbst mit seiner Musikauswahl im Mittelpunkt und heizte seinen Mitschülern
kräftig ein.

Diese Leidenschaft hat den gelernten Industriekaufmann und Betriebswirt nie richtig losgelassen.
„Vor 25 Jahren habe ich dann ein Nebengewerbe angemeldet“, erinnert sich der Mann am Mischpult.

Von seiner Discjockey- und Moderatorentätigkeit leben kann er aber erst seit 2010.
„Ich sorge bei Geburtstags- und Hochzeitsfeiern für Stimmung oder moderiere Firmenveranstaltungen.“

Kreativ durch die Pandemie

Doch dann kam eine Zeit, die dem Unternehmer Markus Saxert wie viele andere Kolleginnen und Kollegen aus
der Unterhaltungsbranche den wirtschaftlichen Boden unter den Füßen wegzog. „Von jetzt auf gleich war meine bis dato aufgebaute Existenz gefährdet“, beschreibt er die missliche Lage, die vor zwei Jahren pandemiebedingt begann.„Sämtliche Auftritte wurden innerhalb weniger Wochen gestrichen. Unsere Branche brach komplett zusammen.“

Statt mit den Wölfen zu heulen, spuckte der 54-Jährige aber lieber in die Hände und stellte sich mit neuen Ideen dem
Nichtstun entgegen. „Ich wollte mich als Soloselbstständiger diesem Schicksal nicht kampflos ergeben.“ In dieser Zeit blieb er nicht nur aktiv, sondern wurde richtungsweisend kreativ.

Der DJ baute seine Musikanlage in den Höfen und Gärten von Altenheimen im Bergischen Land auf und sorgte für
beste Unterhaltung. Aufgrund des Besuchsverbots durfte er ja die Innenräume nicht betreten. Sein Engagement sprach
sich sehr schnell herum, sodass sich auch Senioreneinrichtungen im Düsseldorfer Raum bei ihm meldeten.

Wenn ich im Altenheim Musik auflege, lacht mein Herz.

Markus Saxert

Wenn beim Tanztee im Alten heim die legendären „Capri-Fischer“ von Rudi Schuricke zu hören sind, ist die Begeisterung bei den Bewohnerinnen und Bewohnern groß. Denn mit diesem Lied zaubert Markus Saxert ein freudiges Lächeln in die Gesichter der alten Menschen.

„Und so manch einer legt auch eine flotte Sohle aufs Parkett. Dann habe ich mein Tagesziel bereits erreicht“, erzählt Markus Saxert. „Das sind die Momente, in denen ich meinen Beruf besonders liebe.“ Auch beim anschließenden Flippers Hit „Weine nicht, kleine Eva“ sind die meisten textsicher. Klatschen und Schunkeln gehören hierbei natürlich zum Pflichtprogramm.

Mit Mut in den Sommer

Die ersten Monate des Jahres waren sehr ruhig. Zu ruhig für Markus Saxert. „Es kamen so gut wie keine Anfragen, geschweige denn Buchungen.“ Er spürte eine Zurückhaltung und Unsicherheit bei den Kunden.
„Viele Feiern wie Hochzeiten werden über Monate im Voraus geplant. Nur wenige trauten sich zu planen. Der Knoten
scheint nun geplatzt zu sein, denn jetzt gibt es wieder Buchungen für den Sommer.”

In der auftrittlosen Zeit ist Markus Saxert auf die Idee gekommen, sein Portfolio zu erweitern. „Ich habe mich zum professionellen Trauerredner ausbilden lassen, sodass ich auch auf freien Beerdigungen tätig werden kann.“ Für ihn ist
das kein gewöhnlicher Job, sondern auch eine echte Herzensangelegenheit. Das macht er mit viel Engagement, einer
gehörigen Portion Empathie und der Fähigkeit, Menschen mit seinen Worten individuell zu berühren.

Holger Bernert – ENGELBERT Redaktion