Mister Fitness

Der Remscheider Marco Colella hat es mal als Chemikant versucht. Aber irgendwie war die Idee mit dem Personal Trainer die bessere. Heute ist er unter anderem Trainingsstar der „Men‘s Health“.

Was ist der Traum vieler junger Männer im Sommer? Genau, den perfekten Strandbody zu haben. Und genau den wollte auch Marco Colella. Den jungen Mann haben Sie vielleicht schon mal gesehen. In einer Werbung des Laufschuhherstellers Asics zum Beispiel. Oder aber in der Lifestylezeitschrift Men‘s Health, denn das hat den Remscheider bereits zweimal porträtiert. Marco Colella ist Teil der Asics Frontrunner und Men‘s Health Trainingsstar 2018. Das kann nicht jeder von sich behaupten.

Aber fangen wir vorne an.

Schon im Kindesalter war Colella sportvernarrt. Jahrelang spielte er Fußball, merkte jedoch bald, der ganz große Erfolg bleibt aus. Was ihn beim Sport am meisten begeisterte? Das Training. Aber nicht im Sinne des Bodybuildings. „Mich hat es interessiert, wie man einen Sportler, zum Beispiel einen Fußballer, schneller und besser trainieren kann“, erzählt er. Wie aber aus diesem Interesse einen Beruf machen? Klappte erst einmal nicht, und so ging der Remscheider in eine komplett andere Richtung: Er machte eine Ausbildung als Chemikant. Der Sport aber blieb immer ein wichtiger Teil in seinem Leben. Ausbildung abgeschlossen, zurück zur Leidenschaft – Marco Colella wurde zuerst Sport- und Gesundheits- und danach Personal Trainer. Und er hatte dabei immer ein bestimmtes Bild vor Augen: „Mein Traum war es, später einmal Personal-Trainer der Hollywood-Stars zu werden.“ Ziele braucht der Mann.

Und Colella ist zielstrebig. So lief das Personal Training-Geschäft gut an, er trainierte seine Kunden draußen im Park oder bei ihnen zu Hause. Irgendwann hatte er genug Geld verdient, um sich sein eigenes Studio in Düsseldorf zu leisten. „BoosttheBeast“ heißt es. Seit drei Jahren führt er es selbstständig, und soviel steht fest – es läuft gut bei dem Spezialisten für funktionales Training, Reha-Training und Athletik. Wichtig ist ihm, sich für die Kunden viel Zeit zu nehmen. „Das Problem bei vielen klassischen Fitnessstudios ist, dass die Trainer durch zahlreiche Termine nicht die Zeit haben, um individuell auf jeden einzugehen. Das möchte ich anders machen“, unterstreicht der Sportexperte. So viel Begeisterung für das, was man tut, spricht sich herum. Schon bald zählte Colella zur Asics-Trainingssquad. Sie steht für einen fitten und gesunden Lifestyle und besteht aus zwanzig Fitness-, Sport- und Ernährungs-Experten. Diese bündeln ihre Expertise in Sachen Training, Ernährung und Motivation, um, vor allem über die sozialen Netzwerke, viele weitere fitnessbegeisterte und ambitionierte Sportler zu finden und zu fördern.

So weit, so gut. Und wie schafft man es jetzt in die Men‘s Health? Ganz einfach: Einige Mitglieder der Asics-Squad wurden für die Teilnahme am Wettbewerb zum Men‘s Health Trainingsstar vorgeschlagen. Auch Marco Colella. Aber neben ihm auch 5000 andere Sportler. Da kommt es auf eine gute Community an, die für ordentlich Stimmen sorgt, wenn man wirklich was erreichen möchte. Die hat Colella und fand sich nach einigen Monaten unter den Finalisten wieder. In der Endrunde war der Remscheider dann auf sich gestellt. Und konnte sich ganz auf seine Ausstrahlung, seine Fitness und Erfahrung verlassen. Er zeigte sich, wie er ist: Ehrlich, offen, sympathisch, authentisch – und bewies zudem sportlichen Sachverstand. Fand die Jury ziemlich gut. So gut, dass sie ihn zum Sieger kürte. Und kurz darauf fand sich Colella zweimal in einem der bekanntesten Lifestylemagazine wieder, das bei weitem nicht nur von Männern gelesen wird. Für den Remscheider natürlich ein Megaauftritt: „Die Geschichten waren eine super Werbung. Danach habe ich sehr viele Anfragen für ein Personal Training bekommen“, erzählt er.

Seinen Stolz teilen auch seine Familie und Freunde: „Ich habe viele Fotos bekommen, die unter anderem zeigen, wie meine Freunde die Zeitschrift gekauft haben.“ Auch seine Mutter, die in Remscheid lebt, wird oft von alten Klassenkameraden oder Freunden auf ihren erfolgreichen Sohn angesprochen. So viel ist sicher, Marco Colella, der inzwischen in Düsseldorf wohnt und arbeitet, lebt und liebt den Sport. Wer nun glaubt, er stemme jeden Tag Gewichte, der irrt: „Viele denken, dass ein Personal Trainer jeden Tag gemeinsam mit seinen Kunden trainiere, aber das ist nicht der Fall. Ich muss mich auf jeden Einzelnen voll konzentrieren und das geht nicht, wenn ich da selber außer Atem komme“, erklärt er. Drei Mal die Woche nimmt sich Colella Zeit für seine eigene Fitness und erarbeitet sich jene Muskelkraft und Ausdauer, die er für seine Personal Trainings braucht. Er weiß: Der Weg hin zu richtig guter körperlicher Fitness ist lang. Besonders für Anfänger. Seinen Kunden rät er darum, langsam anzufangen. „Jeden Morgen ein paar Kniebeugen. Dann Sit-ups dazu und nach ein paar Tagen vielleicht anfangen mit Joggen. Das reicht für den Anfang. Man nimmt ja schließlich auch nicht direkt alle Treppenstufen auf einmal, sondern immer nur eine. So ist es auch gewährleistet, dass man länger dabeibleibt und sich nicht direkt am Anfang überschätzt.“

Als Personal Trainer ist Marco Colella sehr vielseitig. Er trainiert nicht nur die Kunden in seinem Studio, sondern arbeitet auch als Dozent und Referent für den deutschen Fitnessverband und die AHAB-Akademie. Hier bildet er zukünftige Trainer aus. Auch auf Fitness-Events fehlt er so gut wie nie. Und in Remscheid lässt er sich immer noch gerne blicken. Als Fitnesscoach des RTV-Judoteams hat er großen Anteil an der erfolgreichen Entwicklung des jetzigen Drittligisten, welche mit dem Aufstieg in der 1. Bundesliga gekrönt werden soll. „Die Zusammenarbeit mit den Athleten ist klasse. Jeder zieht mit. Und die Stimmung an den Kampftagen hier in Remscheid begeistert mich“, erzählt er. Und was ist vom Fußball übrig geblieben? Wenn Colella ganz ehrlich ist: Ja, es bleibt seine absolute Lieblingssportart. Nicht nur für ihn als Aktiven, sondern auch als Fan: „Als echter Italiener halte ich es natürlich mit Juventus Turin.“

Wer weiß … vielleicht trainiert er ja eines Tages einmal die Juve-Spieler. Und wird Teil des Teams, das die nächste italienische Meisterschaft anpeilt …

Ein Artikel aus dem Engelbert Remscheid.
Foto: Steffen Kornfeld

www.boostthebeast.com