Vom Arzt zum Internetstar

Als Kind hatte Sebastian Alsleben zwei Berufswünsche: Fußballer oder Arzt. Aus der Kicker-Karriere ist nichts geworden. Zum Glück ist der 31-Jährige in die Fußstapfen seines Vaters getreten und Arzt geworden. Und ein richtig guter. Seine Patientinnen und Patienten schätzen ihn wegen seiner sympathischen, unverkrampften Art. Ein beliebter Arzt, der seine medizinischen Tipps gerne übers Internet verbreitet und auch sonst auf vielen Hochzeiten tanzt. Ein Mann mit vielen Talenten.

Eckart von Hirschhausen, Johannes Wimmer, Doc Esser aus Remscheid und Sebastian Alsleben aus Solingen sind echte Medienstars geworden. Und sie sind Ärzte. Aber wie passt das zusammen? „Ich möchte die modernen Medien nutzen, um vor allem meinen Patientinnen und Patienten Tipps für ein gesünderes Lebens zu geben“, sagt der Solinger Hausarzt zu seinen Beweggründen.

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Angefangen hat alles mit seinen Videos für die Rückengesundheit. Mit diesen Tipps ist er zum heimlichen Instagram-Star avanciert, denn nicht nur seine Patienten schauen sich die Videos an. Alle wollen den Vorturner der Nation sehen,
der sich für einen gesünderen Lebensstil seiner Mitmenschen engagiert. „Die Übungen sind so gestaltet, dass wirklich
jeder mitmachen kann. Auch meine anderen Videos verhelfen zu einem besseren Verständnis über Gesundheit.“

Und das natürlich unter ärztlicher Aufsicht. Auch das Fernsehen ist mittlerweile auf ihn aufmerksam geworden.
In der WDR-Dokumentation „Hausärzte mit Herz“ wurde sein engagiertes Wirken als Mediziner vorgestellt.

Seine Brötchen als Arzt verdient Sebastian Alsleben seit 2019 mit zwei Kollegen in einer Solinger Gemeinschaftspraxis. Vor allem seine empathische und lockere Art macht ihn bei seinen Patientinnen und Patienten so beliebt. Er begegnet seinem Gegenüber auf Augenhöhe. „Ich bin sehr froh, dass ich mich für diesen Beruf entschieden habe.

Und ich bin dankbar, dass ich mit meinem Beruf so vielen Menschen helfen darf.“ Längst ist aus dem einstigen Wunsch
eine echte Aufgabe fürs Leben geworden. Regelmäßig macht er sich nach der offiziellen Sprechstunde in seiner Praxis mit dem MediMobil auf, um Menschen in der Solinger Innenstadt zu besuchen, die aus irgendwelchen Gründen nicht zum Arzt gehen können.

„Das sind häufig Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen“, beschreibt der Arzt die Situation. Mit der „Praxis auf vier Rädern“, die von der Solinger Tafel in Zusammenarbeit mit der hiesigen Ärzteschaft betrieben wird, geht es raus zu hilfsbedürftigen Menschen.
„Diese ehrenamtliche Tätigkeit bedeutet mir sehr viel“, erzählt Sebastian Alsleben. „Zum einen erlebe ich den hohen Leidensdruck meiner Patienten auf der Straße. Sie haben Krankheiten, die ansonsten nicht oder nur unzureichend behandelt werden. Für mich ist dieses Engagement selbstverständlich. Ein starker Kontrast zur täglichen Arbeit in der Praxis. Diese Aufgabe erdet mich und gibt mir ein tolles Gefühl.“

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Ganz anders präsentiert sich der leidenschaftliche Familienvater als Hochzeitsplaner. „Bereits als Student war ich
in der international aktiven Agentur meiner Frau tätig. Dieses Vergnügen möchte ich auch heute nicht missen und unterstütze Marie als ‚Day-of-Wedding-Coordinator‘.
Dabei übernehme ich einen Teil der Hochzeitsplanung. Für mich ist es jedes Mal ein überwältigendes Gefühl, zwei
Menschen am schönsten Tag ihres Lebens begleiten zu dürfen. Ich helfe dabei, aus einem Traum Realität werden
zu lassen“.

Sebastian Alsleben bleibt seinen Patientinnen und Patienten jedoch treu. „Ich möchte mein Leben intensiv gestalten. Deshalb ist es für mich auch kein Stress, auf verschiedenen Hochzeiten zu tanzen. Doch ich bin und bleibe Arzt aus Leidenschaft.“