Ein Kurzurlaub für alle Sinne

Wer es leger mag, Essen als Genuss versteht und ein gemütliches Ambiente schätzt, wird das Esszimmer in Solingen-Ohligs lieben.

Klein, aber fein könnte hier das Motto lauten, aber das wäre zu stumpf für das Restaurant an der Aachener Straße. Gerd Königs Esszimmer bietet nämlich dieses gewisse Etwas, dass man zu Hause nicht bekommen kann, obwohl man
sich bei ihm gleich heimisch fühlt.
Eine Mischung aus Surfer-Lifestyle, locker und unkonventionell, mitten im Bergischen mit romantischem Landhaus-Flair, hübschen Details in überschaubarer Anzahl, hell und lichtdurchflutet, mit viel Holz und Handarbeit.

45 Plätze bietet die offen gestaltete Gastronomie inklusive eines kleinen Gesellschaftsraums. Im Außenbereich locken bei sommerlichen Temperaturen 30 Außenplätze mit Blick auf ein kleines Szeneviertel rund um den Ohligser Marktplatz. „Wer später am Abend kommt und nicht gleich mit einer großen Gruppe erscheint, hat die Möglichkeit,
auch ohne Reservierung einen Platz zu bekommen“, weiß Inhaber Gerd König.
Wer allerdings auf Nummer sicher gehen will, sollte vorab zum Telefon greifen.

Denn momentan ist das Esszimmer nur abends von dienstags bis samstags von 18 bis 22 Uhr geöffnet, „Genusszeiten“, wie König selbst die Küchenöffnungszeiten nennt.
„Ich würde auch gerne schon ab mittags öffnen und samstags und sonntags Frühstück anbieten“, berichtet der
Inhaber. „Doch leider fehlt mir, wie derzeit überall in der Gastro, das Personal.”

Trotz Zwangspausen bereits etabliert

Mitten in der Pandemie eröffnete er vor dem zweiten Lockdown im Herbst 2020 sein Esszimmer. „Wir haben drei Monate umgebaut, drei Wochen aufgemacht und mussten dann für acht Monate schließen“, berichtet König. Unterstützung bekam der 46-Jährige vom Staat nicht, weil er sein Lokal erst kürzlich eröffnet hatte.

Über die Runden hielt er sich mit seinem Catering und dem Verkauf von guter Hausmannskost an der Esszimmertür. „Das hat uns eigentlich auch geholfen, in dieser Zeit bekannter zu werden. Normalerweise braucht ein Lokal zwei Jahre, um rundzulaufen, aus Fehlern zu lernen und sich Stammgäste zu erarbeiten. Wir sind gerade mal seit eineinhalb
Jahren dabei, hatten die meiste Zeit geschlossen und haben uns dennoch etablieren können“, fasst König zufrieden zusammen.

©Christian Beier

Doch an einem schönen Ambiente allein kann der Erfolg nicht liegen. Tut es im Esszimmer auch nicht. Denn das Konzept von Besonderheiten in überschaubarer Menge, viel Handarbeit und außergewöhnlichen Fusionen zieht sich weiter bis in die Küche.
Die Speisekarte des Esszimmers ist mit 14 Gerichten überraschend übersichtlich, dafür aber aus sehr wohlklingenden und wohlmundenden Zutaten wie Cashew-Saté, Chimichurri, marinierten Trauben mit Pistazie oder Calamansi-Granité komponiert. So schmeckt es allen Sinnen gut.
Überraschend ist auch eine Vielzahl an vegetarischen Menüs – doch keine Sorge, auch an Fleisch- und Fischfans wurde gedacht.

Regelmäßiger Speisenwechsel, um kreativ zu bleiben

Ich wechsele alle sechs bis sieben Wochen die Karte komplett aus“, berichtet König. Zum einen, damit sich die Gäste nicht an einzelne Gerichte gewöhnen, zum anderen aber auch, um sich selbst die Freiheit zu lassen, um in der Küche kreativ werden zu können.
“Ich kaufe alle meine Zutaten frisch ein, lasse mir nichts liefern. Das, was ich im Markt sehe, worauf ich selber Lust habe, das kaufe ich ein.”

Gemüse wie Spargel und Kartoffeln oder Obst wie Erdbeeren bezieht er beispielsweise von Leichlinger Landwirten. Fleisch, insbesondere Wild, besorgt er bei lokalen Jägern, mit denen König in Verbindung steht. Auch die Getränkekarte hat ihren eigenem Charme: Flaschenbiere von jungen Start-ups aus Düsseldorf, selbstgemachte Limonaden und feine Rebsäfte. „Wein wird hier sehr gern getrunken“, stellt König schmunzelnd fest.

Aber auch die Kaffeemaschine mahlt und brüht häufig im gemütlichen Esszimmer. Gelernt hat Gerd König das Kochhandwerk im Übrigen als Student. „Ich habe schon immer neben dem Studium in der Gastro gearbeitet. Als ein Koch mein Interesse bemerkte, hat er mich einfach eingeweiht.“

Studiert hat König Wirtschaftswissenschaften, doch der Gastronomie ist er seit jeher treu geblieben, führte fünf Jahre lang ein Geschäft in Solingen und baute sich danach einen Catering-Service auf, den er zusätzlich zum Esszimmer betreibt. „Die Gastronomie ist ein absoluter Applaus-Job. Man bekommt sofort Feedback und lernt einfach wahnsinnig viele Leute kennen. Das liebe ich einfach.“ Und das merkt der Gast auch.

Cristina Segovia-Buendìa – ENGELBERT Redaktion

Restaurant Esszimmer I Aachener Straße 25 I 42697 Solingen
Telefon 0212 – 12 85 34 43 I www.esszimmer-solingen.de

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Einsendeschluss ist der 2. August 2022