So entsteht das perfekte Brot

Die UNESCO erklärte die deutsche Brotvielfalt zum immateriellen Kulturerbe. Doch was ist das Besondere daran? Wir haben mit den Geschäftsführern der Remscheider Bäckerei Evertzberg über Herstellung und Brottrends gesprochen.

Gutes Brot kommt ohne den Einsatz von Zusatzstoffen aus, so auch bei der Bäckerei Evertzberg ©Zentralverband Deutsches Bäckerhandwerk

Wie das perfekte Brot gemacht wird? „Ganz einfach“, antwortet der für die Produktion zuständige Geschäftsführer Oliver Platt. „3,2,1… lecker! Drei Wochen Reifezeit für unser Mehl. Zwei Tage Ruhezeit für unseren Teig. Und fertig ist ein einzigartiges Brot.” Bei den Rezepten und der Herstellung kommt es auf ehrliche handwerkliche Arbeit an, und dass alle Zutaten im Zusammenspiel mit den Brotrezepten harmonieren. „Der Einsatz von Zusatzstoffen kommt für uns nicht infrage. Wer sein Handwerk versteht und nur beste Rohstoffe verwendet, kann darauf verzichten. Natürlich
schmeckt es am besten.“

Alte Getreidesorten wie Dinkel, Einkorn oder Emmer erleben derzeit eine Renaissance. Obwohl die Urgetreide preislich teurer als konventionelles Getreide sind, schätzen immer mehr Kunden die besonders feinen Aromen dieser Brotsorten. „Vor allem Brote aus Vollkorndinkelmehl stehen in der Gunst der Kunden ganz oben in der Beliebtheitsskala. Aber auch Klassiker wie Brote aus 100 Prozent Roggen, Roggenmischbrote und Brote aus Roggensauerteig sind wieder auf dem Vormarsch“, sagt Thomas Bischzur, ebenfalls Geschäftsführer.

Die richtige Lagerung

Vielfalt ist auch beim Brot Trumpf. Beliebtestes Brot der Deutschen ist Toastbrot, gefolgt von Mischbrot und Variationen mit Saaten und Körnern. „Je älter die Menschen werden, desto höher ist ihr Brotverbrauch“, weiß Thomas Bischzur. „Jüngere Brotfans bevorzugen weiches Brot und unsere glutenfreien Sorten aus Reismehl.“ Frisches Brot ist ein wahrer Genuss. Doch bei falscher Lagerung kann es schnell ins Gegenteil umschlagen. Ob Brotkasten, Leinensack oder Kühlschrank – bisher gibt es noch keine Aufbewahrungsmöglichkeit, die das Brot garantiert frisch hält. Brotexperte Oliver Platt rät jedoch dazu, handwerklich gebackenes Brot direkt beim Bäcker zu kaufen. „Auch die Brotsorte ist entscheidend. So halten Vollkornbrote deutlich länger als Weizenbrote.“

ENGELBERT Redaktion – Holger Bernert