Mit seinem Start-up Zartu Games hat Edwin Tuzar ein
Videospiel entwickelt, das Seefahrt, Krypto und Blockchain
miteinander verbindet. Bald soll es auch eine Brettspielversion
seiner Piraten-Fantasywelt geben. Denn die Lust am Spielen
wachse – egal, ob digital oder analog.
An die Anfänge seiner Leidenschaft für digitale Spiele kann sich Edwin Tuzar kaum erinnern. „Es muss
schon sehr früh gewesen sein“, vermutet er. Gezockt habe er aber schon immer gerne. Aus seinem Spieltrieb ist mittlerweile eine Profession geworden:
Mit dem Start-up Zartu Games haben Tuzar und sein Team das Strategie-Kartenspiel „World of Pirates“ entwickelt, bei dem die Spieler Geld gewinnen können. Es ist etwas kompliziert: Auf den Spielkarten sind unterschiedliche Charaktere abgebildet, dabei handelt es sich um sogenannte NFTs. Non-fungible Tokens sind austauschbare, digitale, handelbare Güter und basieren wie Kryptowährungen auf der Blockchain-Technologie, einer dezentralen Datenbank. Dort können die Karten weiterverkauft werden. Im Mittelpunkt von „World of Pirates“ steht eine Insel namens Cardano. Die Siedlungen der friedlichen Bewohner gilt es, vor den Angriffen der Piraten zu schützen. Denn diese führen nichts Gutes im Schilde. Dabei ist nur eine funktionierende Gemeinschaft gegen die Piraten stark.
Abenteuer auf Cardano

eine Insel namens Cardano.
Vor zwei Jahren begann Tuzar mit der Entwicklung von Demos, um Investoren zu erreichen oder finanzielle Förderung zu bekommen. „Das hat leider nicht so geklappt, wie wir uns das vorgestellt hatten“, erinnert sich der Solinger. Der Geldsegen blieb aus. Und so machte sich das Team um Edwin Tuzar im Herbst vergangenen Jahres an die
Arbeit, um ein digitales Spiel in die analoge Welt zu transferieren. „Wir haben die Entwicklung der digitalen Version von
‚World of Pirates‘ aus finanziellen Gründen erst einmal auf Eis gelegt und konzentrieren uns nun auf die Brettspielvariante.
Aber wir hoffen, die digitalen Arbeiten sehr bald wieder aufnehmen zu können.“
Geboren wurde der 35-Jährige in Rumänien, wo er seinen Bachelor Cybernetics studierte. Für sein Masterstudium zog es ihn an die Technische Universität nach Kaiserslautern. Nach seinem Abschluss im Bereich Software-Entwicklung
arbeitete Tuzar zunächst als wissenschaftliche Hilfskraft beim Fraunhofer Institut. Bevor er sich mit Zartu Games
selbstständig machte, war der leidenschaftliche Zocker in der IT-Beratung und Software Entwicklung in Düsseldorf
beschäftigt. Für das Start-up spielt der Wirtschaftsstandort eine wichtige Rolle. „Vor allem die Unterstützung des Solinger Gründer- und Technologiezentrums im Rahmen des Startup-Förderprogramms hat uns sehr geholfen“, resümiert der Unternehmensgründer. In der Anfangsphase ihrer Unternehmensentwicklung können sich
Gründer wie Edwin Tuzar für den „bergsteiger-accelerator“ bewerben.
Lust am Spielen wächst
Trotz einiger Rückschläge ist Edwin Tuzar fest davon überzeugt, dass seine Geschäftsidee Erfolg haben wird.
„Gerade in den vergangenen drei Jahren haben die Menschen wieder Lust am Spielen bekommen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, aktiv zu werden: Entweder spielt man am Computer alleine zu Hause oder man zockt online mit Gleichgesinnten. Aber die Menschen möchten auch die Spielfiguren in der Hand halten und ihren Spielpartnern in der Realität gegenübersitzen.
Dazu wird keine teure Technologie benötigt.“ Der Spieleentwickler geht davon aus, dass eine ebenso erstaunliche
wie aufregende Zeit mit vielen Neuentwicklungen ansteht: „Natürlich wird die Künstliche Intelligenz eine maßgebliche Rolle spielen und die Industrie beeinflussen. Auch die Entwicklung von immer schneller werdenden Prozessoren werden vor allem das Online-Gaming beeinflussen.“
Vielleicht auch wieder mit neuen Spielen aus der Solinger Gaming-Schmiede.
geschrieben von Holger Bernert